Quelle: Vogel.de

Budgets zur Hälfte im Plan

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/10

Die Marktforscher von Gartner haben zur Jahreshälfte ihre Prognosen zu den IT-Ausgaben 2010 revidiert. Demnach sollen die Ausgaben, welche Unternehmen weltweit in IT investieren, in diesem Jahr lediglich 3,9 Prozent höher liegen als noch 2009. Anfang Jahr war man noch von einem 5,3-Prozent-Wachstum ausgegangen. Als Grund gibt Gartner den im Vergleich zum Dollar schwachen Euro an. «Die europäische Schuldenkrise hat Einfluss auf die Vorhersage der IT-Ausgaben», erklärt Richard Gordon, Research Vice President bei Gartner. Der Dollar sei im zweiten Quartal gegenüber dem Euro stärker geworden und dieser Trend werde sich fortsetzen.

Insbesondere in der Sparte IT-Dienstleis-tungen hat Gartner die Prognose nach unten korrigiert – von 5,7 auf 2,9 Prozent. Aber auch für den Softwaremarkt ist Gartner pessimis-tischer (plus 3,1 anstatt plus 5,1 Prozent), genauso wie für das Telekom-Segment, wo man neu von einem Plus von 3,4 anstatt wie zuvor angenommen 5,1 Prozent ausgeht.

Ein Lichtblick bildet zumindest das Hardware-Geschäft. Hier geht Gartner davon aus, dass die Ausgaben in diesem Jahr um 9,1 Prozent klettern. Zuvor war man noch von einem Plus von 5,7 Prozent ausgegangen. Für das satte Wachstum wird vor allem die stabile Nachfrage nach PCs verantwortlich gemacht, auf die rund zwei Drittel aller Hardware-Ausgaben entfallen.

Die globalen Zahlen nicht bestätigen können derweil die Teilnehmer des Quick Poll von Swiss IT Magazine. Auf die Frage, ob sich die IT-Ausgaben im Unternehmen gemäss dem Budget für 2010 entwickelt haben, ist das Ergebnis ausgeglichen. Bei 29 Prozent liegen die Ausgaben über Budget, und genauso gross ist der Anteil der Unternehmen, bei denen die Ausgaben unter Budget liegen. Wobei von diesen 29 Prozent 8 Prozent zu Protokoll geben, die Ausgaben würden «stark unter Budget» liegen. Bei 42 Prozent läuft derweil alles nach Plan.

Prognosen für die IT-Budgets 2011 findet man derweil noch nicht. Doch gibt es bereits jetzt Voraussagen, dass die Ausgaben für IT in den kommenden zwei Jahren massiv steigen werden. Hauptgrund dafür soll die vielerorts anstehende Migration auf Windows 7 sein. (Marcel Wüthrich)