Kleine Distanz - grosse Diagonale
Quelle: Asus

Kleine Distanz - grosse Diagonale

Kurzdistanzbeamer zaubern mit kleinsten Distanzen mächtige Bilder an die Wand. Nachteile gibt es kaum.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/10

     

Bilddiagonalen von weit über zwei Metern bei einem Projektionsabstand von weniger als einem halben Meter: Dieses Kunststück schaffen Kurzdistanzprojektoren, von denen an dieser Stelle neun Exemplare vorgestellt werden. Am häufigsten eingesetzt werden Kurzdistanzprojektoren in Schulen, wie beispielsweise Severin Manz, Produkt Manager bei Stilus, erklärt. 90 Prozent der Kurzdistanz-Beamer, die Stilus verkaufe, werden von Schulen eingesetzt – meist im Verbund mit einem Whiteboard.
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Das Anwendungsgebiet wird auch von Michael Senn, Geschäftsleiter von Pixel Systems, bestätigt. «Der Einsatz ist sehr häufig in Schulen, wo sich der Kurzdistanz-Beamer auch mit interak­tiven Eingabemöglichkeiten erweitern lässt. Auch für den Einsatz von mobilen, rollbaren Präsentationswagen eignet sich der Kurzdistanzbeamer gut, da der Wagen dann nicht mitten im Raum stehen muss.» Thomas Müller General Manager DACH & Benelux bei Benq Deutschland, erwähnt denn auch die speziellen Funk­tionen, die zahlreiche Kurzdistanzprojektoren für den Education-Bereich mitbringen. So verfügen die Benq-Geräte zum Beispiel über den sogenannten Eco­blank-Modus. Lehrkräfte können in diesem Modus die Projektionsfläche ohne Bild erscheinen lassen, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu erhöhen. Ein anderes Modell des Herstellers ist derweil für Dual-Screen-Projektionen geeignet. Zwei Einzelprojektionen werden dabei zu einem grossen Projektionsbild zusammengeführt, welches der Dimension einer Schultafel nahe kommt. Alternativ können Lehrkräfte die Projektion auch splitten, so dass auf einer Seite Videos gezeigt und auf der anderen Seite Texte geschrieben werden. Ähnliche Anwendungsszenarien gibt es zudem auch von anderen Herstellern.

Die kurzen Projektionsdistanzen, die als weiteren Vorteil mit sich bringen, dass es bei Präsentationen kaum Schattenwurf gibt, werden entweder durch eine spezielle Weitwinkeloptik oder aber durch ein Spiegelsystem erreicht. Nachteile sollen sich durch die Verwendung der Kurzdistanztechnologie kaum ergeben, versichern die Hersteller. Allenfalls sollte das Augenmerk auf die Projektionsfläche gelegt werden, wie Michel Senn erklärt: «Da der Einfallswinkel bei einer solchen Projektion sehr steil ist, werden unebene Projektionsflächen, zum Beispiel von Leinwänden, stark wahrgenommen. Besser ist das Resultat in der Regel bei der Projektion auf ein Whiteboard.» Dies bestätigt Severin Manz. «Die Bildqualität ist stark Abhängig von der Oberfläche, auf welche projiziert wird. Wir empfehlen im Idealfall ein Whiteboard mit absolut planer Oberfläche. Je nach Projektionsfaktor kann auch mit einer gespannten Rahmenleinwand gearbeitet werden. Unebenheiten auf der Oberfläche schlagen sich sofort in Unschärfe und Asymmetrie nieder.» Manz ergänzt zudem: «Die ­Installation nimmt mehr Zeit in Anspruch als bei einem ‹normalen› Projektor, da eine Änderung der Parameter Winkel, Abstand, Fokus und Installationshöhe einen grösseren Einfluss auf die Projektion haben.»

Benq-Mann Thomas Müller sieht jedoch vor allem Vorteile: «Die Technik der Kurzdistanz-Projektoren ist inzwischen so ausgefeilt, dass keine merklichen Nachteile – weder in der Bildqualität noch in der Leuchtstärke – zu verzeichnen sind. Durch die Technologie ergeben sich vielmehr wesentliche Vorteile im Hinblick auf die Installations- und Anwendungsmöglichkeiten.» Nichtsdestotrotz ist der Anteil an Kurzdistanzprojektoren an der Gesamtzahl der verkauften Beamer noch eher bescheiden. Michael Senn von Pixel System gibt den Anteil für dieses Jahr bisher mit 4,8 Prozent an, Severin Manz von Stilus mit 13 Prozent und Benq mit knapp unter 10 Prozent. (mw)


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