Slim Devices Squeezebox 2

Unter den netzwerkfähigen Musikplayern zum Anschluss an die Hifi-Anlage verdient sich die Squeezebox einen Spitzenplatz.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/20

     

Erst mit einem Audio-Netzwerkadapter an der Hifi-Anlage macht die digitale Musikbibliothek so richtig Sinn. Slim Devices, gegründet zur Jahrtausendwende und zu Hause im Herzen des Silicon Valley, produziert mit der Squeezebox-Linie die derzeit angesagtesten netzwerkfähigen MP3-Player fürs digitale Heim. Wir haben das aktuelle Modell Squeezebox 2 getestet; noch im November soll die funktional identische, aber neu gestylte Squeezebox 3 auf den Markt kommen.


Installation fast ohne Tücken

Die Hardware ist wahlweise mit oder ohne integrierten WLAN-g-Funkadapter zu haben, arbeitet mit einem 24-Bit-DA-Wandler von Burr-Brown, glänzt mit Spitzendaten wie über 100 dB Rauschabstand und 0,002 Prozent Verzerrungen, unterstützt diverse Filetypen von MP3 über Ogg Vorbis bis zu FLAC und anderen Lossless-Formaten und bietet sowohl analoge Cinch- als auch optische und koaxiale Digitalausgänge. Die hohe Audio-Qualität zeigt sich nicht bloss auf dem Papier, auch im Hörtest klingt die Squeezebox hervorragend.
Zu einem kompletten Sqzueezebox-System gehört aber auch Software: Der zwingend benötigte SlimServer läuft unter Windows, Mac OS oder Linux. Mit einer simplen Netzwerk-Harddisk kann die Squeezebox nichts anfangen.
Auf einem Desktop-PC oder -Mac ist der Slimserver in ein paar Minuten problemlos installiert; unter der Server-Variante von Mac OS X läuft er allerdings nicht. Für Unix-Systeme steht ein RPM-File bereit – es ist jedoch für Red-Hat-Umgebungen gedacht; auf unserem Suse-9.3-Server mussten wir das Startup-Script anpassen, wozu das Online-Forum des Herstellers gute Hilfestellung bietet.
Auch die Verbindung zum PC via WLAN ist kinderleicht einzurichten – die Squeezebox unterstützt alle gängigen Sicherheitsprotokolle inklusive WPA2-AES und lässt sich wahlweise per DHCP oder manuell mit einer IP-Adresse belegen.


Bedienung mit Genuss

Das äusserlich auffälligste Feature ist das helle Fluoreszenzröhrendisplay mit 320x32 Pixel Auflösung: Der Hersteller hat bewusst diese zwar teurere, aber wesentlich besser lesbare Anzeige einem hinterleuchteten LCD vorgezogen. Die Schriftgrösse lässt sich in vier Stufen einstellen; auf der grössten Stufe ist der angezeigte Text absolut wohnzimmertauglich auch aus mehreren Metern Entfernung messerscharf lesbar. Während Musik gespielt wird, zeigt das Display den aktuellen Titel oder einen animierten «Screensaver» an, zum Beispiel eine Spektrumanalyse oder die Ausgangspegel in Form eines analogen VU-Meters.
Über die mitgelieferte Fernbedienung wählt man das gewünschte Audiomaterial; auch verschiedene Grundeinstellungen lassen sich damit festlegen. Was nicht per Fernbedienung einstellbar ist, definiert man über die Web-Oberfläche der Slimserver-Software – die Squeezebox ist unglaublich flexibel: Von den Details des Menüsystems bis zur Scrollgeschwindigkeit der Textanzeige lässt sich nahezu jedes Merkmal den eigenen Wünschen anpassen.


Internet-Radio a gogo

Die Squeezebox gibt neben Digital-Audio von der PC-Festplatte auch Internet-Radiostreams wieder, entweder mit Unterstützung des Computers, auf dem der Slimserver läuft, oder bei ausgeschaltetem PC per Direktzugriff auf das herstellereigene Squeeze Network, das Hunderte von Streams von Shoutcast, Live365 und Radiolo zur Verfügung stellt.

(ubi)


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