Der Data-Recovery- und Data-Forensics-Spezialist Kroll Ontrack sieht fürs laufende Jahr drei grosse Datenrettungstrends:
Die Datenmenge bei Datenverlusten wird grösser. Die Kroll-Ontrack-Techniker haben zwischen 2005 und 2009 eine Vervierfachung des geretteten Datenvolumens von 3,2 auf 14 Petabyte festgestellt. Vor allem kleine Unternehmen und Home Offices sind die Treiber des Datenwachstums. Grössere Unternehmen gehen laut Kroll Ontrack bei der Archivierung selektiver vor. Ausserdem würden in kleinen Unternehmen oft die geschäftlichen Daten mit umfangreichen privaten Datensammlungen wie Bilder, Video- und Audiofiles vermengt.
Die Zahl der Anfragen zur Datenwiederherstellung aus virtualisierten Systemen nimmt drastisch zu. Im letzten Jahr stieg sie im Vergleich zum Vorjahr um 58 Prozent. Die Ursache sind meist Anwenderfehler: 87 Prozent dieser Datenverluste waren auf menschliches Versagen zurückzuführen. Dies zeige, dass der Umgang mit virtualisierten Systemen schwierig sei. Ausserdem liegen in einer virtualisierten Umgebung mehr kritische Informationen auf einem System, so dass bei einem Datenverlust der mögliche Schaden grösser ausfällt.
Die Datenrettung aus Cloud-Umgebungen ist Realität geworden. Da auch die Cloud letzten Endes auf Hardware basiert, ist sie ebenso wenig vor Datenverlust gefeit wie traditionelle Umgebungen. Kroll Ontrack zitiert das Beispiel eines Unternehmens, das eine Entwicklungs- und Testumgebung in der Cloud betreibt und bei der Trennung der Verbindung zu einem virtuellen Speichermedium einen Datenverlust erlitt - nachdem die Verbindung wiederhergestellt war, wies der Host die zuvor getrennte Speichereinheit als nicht zugewiesenen Speicher aus. Cloud Computing stellt also, so Kroll Ontrack, die Anbieter von Datenrettungsdiensten unter einen ständigen Innovationsdruck.
