Raubkopien in der Schweiz erreichen Allzeithoch

In der Schweiz ist 26 Prozent aller Software illegal. 2010 wurden Programme im Wert von rund 398 Millionen Franken ohne Erlaubnis kopiert.
13. Mai 2011

     

Eine Studie, die die Business Software Alliance (BSA) zusammen mit IDC und Ipsos durchgeführt hat, zeigt: 26 Prozent aller Software in der Schweiz ist illegal. Und im vergangenen Jahr wurden hierzulande Programme im Wert von rund 398 Millionen Franken raubkopiert. Der Studie zufolge ist dies ein bislang noch nie erreichter Rekordwert. Dennoch würden aber 65 Prozent der User eine gerechte Entlohnung von Kreativen durch das Recht an geistigem Eigentum befürworten. Die Mehrheit sei zudem von den Vorteilen geistiger Eigentumsrechte und ihrer wirtschaftlichen Folgen überzeugt: 54 Prozent geben an, dass sie die heimische Wirtschaft fördern, 51 Prozent sind der Meinung, dass sie Arbeitsplätze schaffen.


Die PC-User in der Schweiz haben ein gemischtes Verständnis davon, welche Bezugsquellen von Software legal, welche illegal sind. So halten 14 Prozent Programme, die über Peer-to-Peer-Netzwerke heruntergeladen werden, für legal. Auch unklar ist die Rechtmässigkeit privater Mehrfachinstallationen eines gekauften Programms. 69 Prozent halten dies generell für legal. Tatsächlich hängt dies aber von der Zustimmung des Herstellers und den Lizenzbedingungen ab.

Weltweit USA an der Spitze

Weltweit sank der Anteil an unlizenzierter Software an der insgesamt installierten Software-Menge um einen Prozentpunkt auf 42 Prozent. Allerdings habe man vor allem in Schwellenländern eine Zunahme illegaler Programme verzeichnet. Mit einem Wachstum um 14 Prozent sei ein neues Rekordhoch registriert worden. In der EU stagniert der Anteil unlizenzierter Software bei 35 Prozent, allerdings stieg der Wert von umgerechnet 8,3 auf 10,1 Milliarden Euro. Dabei liegt Frankreich an der Spitze: Die Piraterierate beträgt hier 39 Prozent, was einem Wert von 1,9 Milliarden Euro entspricht. Weltweit an der Spitze liegen die USA (20 Prozent, 9,5 Milliarden Dollar), China (78 Prozent, 7,8 Milliarden Dollar) und Russland (65 Prozent, 2,8 Milliarden Dollar).


"Diese Ergebnisse geben Grund zur Sorge. Im wirtschaftlich erfolgreichen Jahr 2010 hat die illegale Verwendung von Software ebenso stark zugenommen wie der legale Software-Markt gewachsen ist, was zu einem Rekordvolumen an Raubkopien geführt hat. Die Herausforderung ist grösser geworden. Unsere Arbeit für den Schutz des Urheberrechts von Software ist deshalb umso wichtiger", so Georg Herrnleben, Senior Director EMEA bei der BSA.
(abr)




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