Software: Abläufe optimieren

Modellbasierte Ansätze, Integrationsfähigkeiten, Internet-Anbindung und Open-Source bestimmen die Eingaben.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/12

     

Alles drängt ins Web – das ist sicher keine neue Erkenntnis. Schon lange geht es definitiv nicht mehr darum, per Internet lediglich Informationen im Sinne eines motorisierten Prospektes zu plazieren. Diverse Eingaben in der Kategorie Software nutzen das Internet zur Unterstützung organisationsübergreifender Abläufe. Aber auch Anwendungen, welche auf (Firmen-)interne Aufgaben zielen, sind heute web-basiert aufgesetzt und umgehen damit einen Teil der vielschichtigen Problematik heterogener IT-Umgebungen elegant. Was zählt, ist die Effizienzsteigerung als Gesamtsicht, und da ist der Aspekt der Lizenzkosten mit dabei. Open Source ist bei manchen der untersuchten Software-Eingaben in die Entwicklung eingeflossen, zum Beispiel in Form von PHP und Typo3, oder die eigene Entwicklung wird als Open Source abgegeben.





Effizienzsteigerung in der Software-Entwicklung ist mit den geeigneten Tools möglich. Nach Anbieterangaben wurde openCRX in nur zwei Mannjahren entwickelt, was für ein CRM dieser Grössenordnung doch sehr bescheiden ist. Grundlage für die Entwicklung von openCRX ist openMDX, welches letztes Jahr den IT-Award in der Kategorie Software gewann. Es ist offenbar auch in der Schweiz möglich, Software zu entwickeln, die sich am globalen Markt erfolgreich durchsetzen kann.
Medienbrüche stehen der Effizienzsteigerung im Weg. Bei organisationsübergreifenden Abläufen kann hier ein Hebel angesetzt werden, allerdings können die Hürden recht hoch sein. Das umfassende Wahl- und Abstimmungssystem e-Voting zeigt deutlich, dass bei genügendem Interesse eine gute Lösung auch im komplexen Umfeld möglich ist.






Organisationsübergreifende Abläufe werfen Fragestellungen in verschiedensten Aspekten auf. Beispielsweise sind Aufträge abzuwickeln, in denen abwechslungsweise mit Funktionen unterschiedlichster IT-Lösungen gearbeitet wird. Ganz klar, dass die Übersicht leiden muss. Workflow-Management-Lösungen versprechen hier Besserung. Verschiedene Eingaben zeigen diverse Lösungswege. Eine Möglichkeit ist der Open-System-Ansatz von Finnova, um Drittsysteme zu integrieren, eine andere Möglichkeit ist darin zu sehen, über bestehende IT-Systeme eine Workflow-Schicht zu legen und damit die Nutzer zu unterstützen und zu führen. Es lebe die Effizienzsteigerung organisationsübergreifender Prozesse durch den sinnvollen IT-Einsatz!


Unisys E-Voting-System

Das E-Voting-System von Unisys ist ein umfassendes Wahl- und Abstimmungssystem für die sichere Stimmabgabe per Internet und SMS, das alle Wahl- und Abstimmungsarten unterstützt und den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Seine Feuertaufe hat es an der Studierendenratswahlen der Universität Zürich bestanden und wird im Kanton Zürich für Abstimmungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene bereits eingesetzt. Das E-Voting-System basiert auf serviceorientierten Architekturen (SOA) und Web Services, für die Schnittstellen kommen XML und EML zum Einsatz und die Webapplikation basiert auf dem Struts-Framework. Bei der Stimmabgabe per Internet wird mit einer 128-Bit-Verschlüsselung und Serverzertifikaten gearbeitet, die Authentifizierung erfolgt mit einer einmaligen User-ID und dem Geburtsdatum. Bei SMS kommen verschiedene individuelle Codes zur Vorverschlüsselung zum Einsatz. Die Sicherheitsarchitektur beruht auf einem Zonensystem mit mehrstufiger Firewall und Security-Proxyserver.




Als derzeit weltweit einzigartiges System besitzt das E-Voting-System ein grosses Potential für den Einsatz bei Wahlen und Abstimmungen nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland sowie in Organisationen oder Unternehmen, die auf eine sichere und verbindliche Entscheidung angewiesen sind.






Hersteller: Unisys (Schweiz) AG, Bern





Online-Infos:
evoting.unisys.ch


E2E Bridge

Bei E2E Bridge handelt es sich um eine UML-basierte (Unified Modeling Language) Software-Integrationslösung auf Basis einer serviceorientierten Architektur, die für die plattformunabhängige Entwicklung und Integration von Software eingesetzt wird. Die Lösung entspricht den MDA-Richtlinien (Model Driven Architecture) der OMG und fusst zu 100 Prozent auf ausführbaren UML-Modellen. Als MDA-basierende Software-Entwicklungsplattform erlaubt E2E Bridge die fortwährende Entwicklung auf Modellebene während des gesamten Software-Lifecycle, wodurch die Entwicklung massiv beschleunigt und gleichzeitig die Qualität deutlich erhöht wird. Einzigartig sind die integrierte Virtual Machine für UML und der Modell-Compiler auf XMI-Basis (XML Metadata Interchange) für die Erstellung und Pflege von plattformunabhängigen UML-Modellen. Insgesamt ergeben sich mit E2E Bridge hohe Kosteneinsparungen, wesentlich kürzere Projektlaufzeiten und eine bisher unerreichte Transparenz zwischen Dokumentation und Entwicklung einer Software.
Laut Forrester fallen 60 Prozent der weltweiten IT-Kosten auf die Integration von Software jeglicher Art. Mit E2E Bridge lassen sich diese Kosten um den Faktor 10 senken, was die Lösung für den Einsatz sowohl in Grossprojekten als auch in KMU prädestiniert.





Hersteller: E2E Technologies, Basel






Online-Infos: www.e2e.ch<


OpenCRX

Mit OpenCRX präsentiert Crixp eine CRM-Applikation, die komplett auf der (beim letztjährigen Award siegreichen) OpenMDX-Plattform entwickelt wurde. OpenCRX ist eine professionelle, enterprise-taugliche Customer-Relationship-Management-Lösung, die auf flexiblen Workflows beruht und so auch für andere Einsatzbereiche wie etwa das Bug-Tracking bei der Softwareentwicklung eingesetzt werden kann. Die Software bietet eine hohe Skalierbarkeit und ein flexibles, rollenbasierendes Sicherheitskonzept. OpenCRX weist eine moderne komponentenbasierte und serviceorientierte Architektur auf, die gesamte Business-Logik steht auf allen Clients identisch zur Verfügung. Dank offengelegter und dokumentierter Schnittstellen lässt sich OpenCRX per RMI, Corba oder SOAP in Drittsysteme einbinden und über die Plug-in-Architektur von OpenMDX einfach um firmenspezifische Anforderungen erweitern.
Als professionelles Open-Source-CRM-System vermochte OpenCRX innert eines knappen Jahres seit dem Launch bereits zahlreiche Unternehmen von seinen Qualitäten zu überzeugen – Tendenz steigend.





Hersteller: Crixp Corp., Zürich






Online-Infos:
www.opencrx.org


Nohandcom

Schwer körperbehinderten Menschen wie etwa Tetraplegikern blieben die Technologien der mobilen Kommunikation bisher verschlossen. Diesen Missstand will Nohandcom ändern: Mit ihrer Accessability-Software wird der Zugang zu allen Funktionen, Programmen und Kommunikationsprotokollen von modernen Mobilgeräten ermöglicht und E-Mail, SMS, MMS, Telefonie und Internet nutzbar gemacht. Sämtliche für das Gerät vorgesehenen Bedienungsmöglichkeiten werden sequentiell angezeigt, die Auswahl erfolgt über eine einzige Benutzeraktion per Sensor oder Taster. Bei Bedarf können auch gerätespezifische Sprachsteuerungen zugeschaltet werden. Das System wurde in C und C++ auf Embedded Visual C++ implementiert und läuft unter Windows CE 4.2. Das Konfigurationsprogramm basiert auf dem VB.Net Compact Framework, als Schnittstellen kommen Bluetooth oder ein Serial-Port zum Einsatz.
Nohandcom bedient naturgemäss eine relativ kleine Gruppe von Endbenutzern. Es handelt sich allerdings um die weltweit bisher einzige Lösung, die schwer körperbehinderten Menschen den Zugang zu modernen Kommunikationstechnologien ermöglicht, was international ein beachtliches Potential ergibt.





Hersteller: Assistivetechnology, Binningen






Online-Infos:
www.nohandcom.com/DE


Finnova

Bei Finnova handelt es sich um eine Gesamtbankenlösung, die modular aufgebaut ist und somit entweder vollintegriert oder in Einzelmodulen eingesetzt werden kann. Auch die Erweiterung der Lösung ist über den Open-System-Ansatz einfach machbar. Die Software zeichnet sich ausserdem durch eine benutzerfreundliche Oberfläche, systematische Benutzerführung durch logische Abhängigkeitsvalidierung im Dialog und Workflow-Unterstützung aus. Finnova basiert auf einer 3-Tier-Client/Server-Architektur – als Datenbank kommt Oracle zum Einsatz, die Business-Logik fusst auf PL/SQL, welche wiederum über finnova DBS (DataBaseService) und finnova ADS (Appliaction Delivery Service) mit dem javabasierenden GUI verbunden sind. Entsprechend läuft das System auf Sun Solaris, HP-UX und AIX, aber auch auf anderen javafähigen Betriebssystemen.
Finnova machte jüngst bei verschiedenen Evaluationen von Schweizer Banken und Bankengruppen das Rennen, darunter etwa bei den Kantonalbanken von Graubünden, Appenzell, Glarus, Ob- und Nidwalden sowie bei einem Zusammenschluss von 11 Regionalbanken.





Hersteller: Finnova AG Bankware, Lenzburg






Online-Infos: www.finnova.ch




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