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Microsoft-Tools mit KI
KI-Copiloten für bessere Suchergebnisse, Texte und Bilder
KI-Copiloten für bessere Suchergebnisse, Texte und Bilder
Artikel erschienen in IT Magazine 2023/04
Edge mit Bing-Sidebar

Der Microsoft-Browser Edge bietet in der aktuellen Version 111 Zugang zu einigen neuen KI-Features. Damit lassen sich beispielsweise Texte in verschiedenen Schreibstilen und Formaten verfassen (Screenshot links), Bilder auf Basis von Texteingaben erzeugen (mittlerer Screenshot) oder Produkte vergleichen (Screenshot rechts). (Quelle: Microsoft)
In der aktuellen Version 111 präsentiert Edge rechts oben einen Bing-Button, der beim Anklicken eine Sidebar öffnet, die Zugang zu den KI-angereicherten Funktionen verschafft, unterteilt in die Bereiche Chat, Compose und Insights. Unter Chat können Fragen im Konversationsmodus gestellt und die Antworten, falls noch nicht zufriedenstellend, durch weitere Angaben iterativ verbessert werden. Dabei bietet Bing die Wahl, ob die Antworten in ausgewogenem Ton, eher kreativ oder besonders genau ausfallen sollen. Die Antworten auf Basis der Bing-Suche sind gut brauchbar, wenn auch nicht extrem ausführlich, die Konversation mit dem Chatbot macht Spass. Und falls man einmal genug zum angefragten Thema gelesen hat, lässt sich der Antwort-Stream jederzeit abbrechen. Wir haben auf diese Weise erfolgreich nach Zugverbindungen, einem Vergleich von zwei Notebooks und vielen weiteren Themen gefragt.
Wird in Edge eine Website angezeigt, fasst die Chatfunktion den Inhalt in einigen Bullet Points kurz zusammen, das nennt sich «Takeaways from this Page». Dies geschieht manchmal automatisch, üblicherweise muss dazu im Chat die Frage «page takeaways» gestellt werden. Ähnlich funktioniert es auch auf Deutsch: Auf «Zusammenfassung» folgt ein Abschnitt, der das Wichtigste in einem Abschnitt abhandelt. Dies allerdings nicht als Bullet-Liste – wir haben nicht herausgefunden, was die deutsche Entsprechung zur Frage «page takeaways» wäre. Interessant ist, dass die Antwort in der Sprache erfolgt, in der die Frage gestellt wurde. So ist es etwa möglich, eine deutschsprachige Kurzversion eines Artikels in Chinesisch zu erhalten.
Noch interessanter ist die Compose-Funktion. Sie generiert aufgrund einer mehr oder weniger kurzen Beschreibung – möglich sind wie auch bei den Fragen im Chat bis 2000 Zeichen – Texte in drei wählbaren Längen, formatiert als Lauftext, E-Mail, Blogpost oder Liste von Ideen. Angestossen wird der Textgenerator mit dem Button «Generate Draft» – ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Ergebnis Entwurfscharakter hat und stets noch einer Überprüfung und Nachjustierung bedarf. Der erzeugte Text lässt sich via Button in die Zwischenablage übertragen.
Um Compose zu testen, haben wir als Erstes ein Schreiben mit der Bitte um eine Gehaltserhöhung erstellen lassen. Dabei machte die Wahl des Textstils (Professional, Casual, Enthusiastic, Informational oder Funny) durchaus einen Unterschied: Während in der Enthusiastic-Variante der erste Abschnitt vor Lob über die Arbeit, die Firma und das Team nur so strotzte, fiel die lustige Variante geradezu frech aus und betonte durchgängig die Verdienste des Mitarbeiters und wie viel Geld er der Firma schon eingebracht habe. Ein weiterer Test ergab einen durchaus guten Ansatz für die Einleitung zu einem Business-Plan für ein Software-Start-up, ein dritter Versuch wartete auf die Frage nach Tipps für einen Vortrag mit zwar nützlichen, aber ziemlich allgemein gehaltenen Punkten wie «Verwenden Sie eine klare und verständliche Sprache und vermeiden Sie Fachjargon oder Abkürzungen» auf. Konkreter wird es, wenn man statt einen Vortrag vor 250 Personen ein Referat über die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz nach der Coronapandemie nennt: Dann gibt Bing recht gute Hinweise, was alles unbedingt erwähnt werden sollte. Das Fazit: Je detaillierter und präziser die Frage, desto brauchbarer die Antwort.
Der dritte Bereich, Insights, präsentiert zur angezeigten Webseite die wichtigsten angesprochenen Themen und eine Liste von Links zu ähnlicher Thematik, die allerdings nicht ganz punktgenau trifft. So zeigten die Insights zu einem Artikel über KI-gestützte Überwachungskameras von Synoloy einen Verweis zur Einrichtung von NAS-Geräten des Herstellers und eine ganze Reihe von Links zu beliebigen Digitalkameras. Des Weiteren findet sich hier eine Statistik zur Webseite mit Angaben zum monatlichen Traffic, der Herkunft der Besucher und Informationen und welche anderen Sites die Besucher auch aufgerufen haben. Die statistischen Angaben stammen aus der Bing-Suchmaschine.
Wird in Edge eine Website angezeigt, fasst die Chatfunktion den Inhalt in einigen Bullet Points kurz zusammen, das nennt sich «Takeaways from this Page». Dies geschieht manchmal automatisch, üblicherweise muss dazu im Chat die Frage «page takeaways» gestellt werden. Ähnlich funktioniert es auch auf Deutsch: Auf «Zusammenfassung» folgt ein Abschnitt, der das Wichtigste in einem Abschnitt abhandelt. Dies allerdings nicht als Bullet-Liste – wir haben nicht herausgefunden, was die deutsche Entsprechung zur Frage «page takeaways» wäre. Interessant ist, dass die Antwort in der Sprache erfolgt, in der die Frage gestellt wurde. So ist es etwa möglich, eine deutschsprachige Kurzversion eines Artikels in Chinesisch zu erhalten.
Noch interessanter ist die Compose-Funktion. Sie generiert aufgrund einer mehr oder weniger kurzen Beschreibung – möglich sind wie auch bei den Fragen im Chat bis 2000 Zeichen – Texte in drei wählbaren Längen, formatiert als Lauftext, E-Mail, Blogpost oder Liste von Ideen. Angestossen wird der Textgenerator mit dem Button «Generate Draft» – ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Ergebnis Entwurfscharakter hat und stets noch einer Überprüfung und Nachjustierung bedarf. Der erzeugte Text lässt sich via Button in die Zwischenablage übertragen.
Um Compose zu testen, haben wir als Erstes ein Schreiben mit der Bitte um eine Gehaltserhöhung erstellen lassen. Dabei machte die Wahl des Textstils (Professional, Casual, Enthusiastic, Informational oder Funny) durchaus einen Unterschied: Während in der Enthusiastic-Variante der erste Abschnitt vor Lob über die Arbeit, die Firma und das Team nur so strotzte, fiel die lustige Variante geradezu frech aus und betonte durchgängig die Verdienste des Mitarbeiters und wie viel Geld er der Firma schon eingebracht habe. Ein weiterer Test ergab einen durchaus guten Ansatz für die Einleitung zu einem Business-Plan für ein Software-Start-up, ein dritter Versuch wartete auf die Frage nach Tipps für einen Vortrag mit zwar nützlichen, aber ziemlich allgemein gehaltenen Punkten wie «Verwenden Sie eine klare und verständliche Sprache und vermeiden Sie Fachjargon oder Abkürzungen» auf. Konkreter wird es, wenn man statt einen Vortrag vor 250 Personen ein Referat über die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz nach der Coronapandemie nennt: Dann gibt Bing recht gute Hinweise, was alles unbedingt erwähnt werden sollte. Das Fazit: Je detaillierter und präziser die Frage, desto brauchbarer die Antwort.
Der dritte Bereich, Insights, präsentiert zur angezeigten Webseite die wichtigsten angesprochenen Themen und eine Liste von Links zu ähnlicher Thematik, die allerdings nicht ganz punktgenau trifft. So zeigten die Insights zu einem Artikel über KI-gestützte Überwachungskameras von Synoloy einen Verweis zur Einrichtung von NAS-Geräten des Herstellers und eine ganze Reihe von Links zu beliebigen Digitalkameras. Des Weiteren findet sich hier eine Statistik zur Webseite mit Angaben zum monatlichen Traffic, der Herkunft der Besucher und Informationen und welche anderen Sites die Besucher auch aufgerufen haben. Die statistischen Angaben stammen aus der Bing-Suchmaschine.
Designer für mehr oder weniger gelungene Bilder

Microsoft Designer bietet bereits eine ordentliche Auswahl von Schriftarten sowie Visuals. (Quelle: Micorsoft)
Eine weitere Neuerung, die Bing bieten soll: Der Bing Image Creator erzeugt mithilfe von Dall-E Bilder auf Basis von Texteingaben – zum Beispiel einen Bären auf einem Berg. Auch hier gilt: Wer genauere Angaben macht, erhält differenziertere Resultate. So lässt sich der Malstil definieren, beispielsweise wie Van Gogh oder Picasso, ebenso Farben, die im Bild prominent vorkommen sollen. Im Prinzip entspricht der Image Creator einem in Bing und Edge integrierten Interface zu Dall-E.
Ähnlich, aber doch anders, funktioniert der Microsoft Designer, den wir dank eines frühen Eintrags in die Warteliste ebenfalls testen konnten. Dabei handelt es sich um eine Web-App, die Zugriff auf Dall-E mit einem Online-Editor für Grafik und Text kombiniert. Auch hier steht am Anfang eine sprachliche Beschreibung des Gewünschten. Wir liessen einen Facebook-Post zur Eröffnung einer neuen (fiktiven) Website erstellen: «Ein animierter Facebook-Post zum Launch der neuen Website www.itsjustgreat.ch am 1. Juni 2023 in hellen, bunten Farben ohne Foto» lautete die Anfrage.
Designer generierte einige gute und einige nicht wirklich brauchbare Designs. Kurios war einzig, dass die URL zur Website in den Vorschlägen grundsätzlich nicht erschien, obwohl wir sie ja in der Beschreibung explizit angegeben hatten. Und die Schrift hat in keinem Vorschlag gepasst, war teils viel zu klein geraten, liess sich aber wie der Text selbst und alle anderen Elemente im Editor anpassen, wobei eine ordentliche Auswahl von Schriftarten bereitsteht. Die App bietet zudem unter «Visuals» zahlreiche einfache und organische Formen sowie Fotos, Icons und Videos zu verschiedenen Themen.
Das Bildmaterial, das in den Designs zum Einsatz kommen soll, kann aber auch aus der eigenen Fotobibliothek stammen – oder man lässt es von Dall-E generieren. Dies funktioniert wie beim Image Creator von Bing und lässt von fotorealistischen Bildern bis zu künstlerischen Gestaltungen alles zu. Spasseshalber haben wir ein Bild von einem Murmeltier in einer Wiese voller Osterglocken als Polaroid auf altem Film angefordert und mehrere ansprechende Ergebnisse erhalten. Generell sind die Dall-E-generierten Bilder von hoher Qualität.
Lesen Sie die Fortsetzung auf der nächsten Seite!
Ähnlich, aber doch anders, funktioniert der Microsoft Designer, den wir dank eines frühen Eintrags in die Warteliste ebenfalls testen konnten. Dabei handelt es sich um eine Web-App, die Zugriff auf Dall-E mit einem Online-Editor für Grafik und Text kombiniert. Auch hier steht am Anfang eine sprachliche Beschreibung des Gewünschten. Wir liessen einen Facebook-Post zur Eröffnung einer neuen (fiktiven) Website erstellen: «Ein animierter Facebook-Post zum Launch der neuen Website www.itsjustgreat.ch am 1. Juni 2023 in hellen, bunten Farben ohne Foto» lautete die Anfrage.
Designer generierte einige gute und einige nicht wirklich brauchbare Designs. Kurios war einzig, dass die URL zur Website in den Vorschlägen grundsätzlich nicht erschien, obwohl wir sie ja in der Beschreibung explizit angegeben hatten. Und die Schrift hat in keinem Vorschlag gepasst, war teils viel zu klein geraten, liess sich aber wie der Text selbst und alle anderen Elemente im Editor anpassen, wobei eine ordentliche Auswahl von Schriftarten bereitsteht. Die App bietet zudem unter «Visuals» zahlreiche einfache und organische Formen sowie Fotos, Icons und Videos zu verschiedenen Themen.
Das Bildmaterial, das in den Designs zum Einsatz kommen soll, kann aber auch aus der eigenen Fotobibliothek stammen – oder man lässt es von Dall-E generieren. Dies funktioniert wie beim Image Creator von Bing und lässt von fotorealistischen Bildern bis zu künstlerischen Gestaltungen alles zu. Spasseshalber haben wir ein Bild von einem Murmeltier in einer Wiese voller Osterglocken als Polaroid auf altem Film angefordert und mehrere ansprechende Ergebnisse erhalten. Generell sind die Dall-E-generierten Bilder von hoher Qualität.
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