Datenverkehr auf Schweizer Mobilfunknetzen explodiert

Datenverkehr auf Schweizer Mobilfunknetzen explodiert

Artikel erschienen in IT Magazine 2016/01

Innovative Ansätze für mehr Kapazität


Die Mobilfunktechnologie hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Die in der Schweiz meist verbreiteten Funktechniken sind heute 3G (UMTS) und 4G (LTE). Diese sind darauf optimiert, mehr Nutzer mit höheren Datenraten zu versorgen als der Vorgänger 2G (GSM). Mit LTE Advanced entwickeln die Anbieter momentan die bestehende 4G/LTE-Technologie weiter, um mehr Kapazität und Geschwindigkeit bereitstellen zu können. Verschiedene Schweizer Städte sind bereits mit LTE Advanced ausgerüstet. Diese Technologie ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 450 Mbit/s.
Gerade in Ballungszentren greifen viele Kunden gleichzeitig auf das mobile Internet zu. Um Kunden die notwendige Bandbreite zur Verfügung stellen zu können, verfolgen die Mobilfunkbetreiber hier neue, innovative Ansätze. So setzt beispielsweise die Swisscom auf eigens entwickelte Mobilfunkantennen und Mikrozellen, die in bestehende Festnetzschächte in der Strasse eingebaut werden und die dort vorhandene Strom- und Internetanbindung nutzen. Die Antenne muss dabei hohen Anforderungen standhalten, wie extremen Witterungsbedingungen oder dem Gewicht eines 40-Tonnen-Lastwagens. Zurzeit finden diese neuen
Antennen-Pilotversuche in verschiedenen Schweizer Grossstädten statt. Bei erfolgreichem Testverlauf ist eine breite Einführung noch in diesem Jahr denkbar.

Das Internet der Dinge


Maschinen und Systeme werden sich künftig immer mehr selbständig steuern und optimieren. Über die Mobilfunkinfrastrukturen und Cloud-Lösungen werden Maschinen und Geräte hochflexibel und weltweit miteinander kommunizieren. Heute geht man davon aus, dass bis 2020 weltweit rund 50 Milliarden Gegenstände, Geräte und Maschinen mit dem Internet in Verbindung stehen (Internet of Things, kurz IoT).
Zu den wichtigsten Anwendungen des IoT gehören die Fernüberwachung und -steuerung von Gebäuden, Maschinen und Anlagen. Aber auch der Kundendienst kann beispielsweise wesentlich gezielter weiterhelfen, wenn ihm Sensordaten aus Geräten direkt zur Verfügung stehen. Viele weitere, mögliche Geschäftsmodelle und Informationen zum Thema IoT finden Sie in der Ausgabe Nr. 11/2015 von «Swiss IT Magazine».
Mit dem Internet der Dinge werden die Mobilfunkinfrastrukturen weiter beansprucht, ein Netzausbau ist damit unumgänglich. Der Netzausbau und der damit verbundene Neu- oder Ausbau von Mobilfunkantennen ist jedoch ein komplexes Thema. Einerseits sind die Mobilfunkbetreiber daran interessiert, ein leistungsstarkes und bedürfnisgerechtes Netz zu wettbewerbsfähigen Preise anzubieten. Andererseits gilt es die Bedürfnisse von Behörden und Anwohnern weitgehend zu berücksichtigen.

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