Speichern mit Speed

Die NDAS-Technolgie der Sharedisk-Produktelinie ist eine schnelle Netzwerkspeicher-Alternative zwischen Direct-Access und NAS.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/18

     

Unser kürzlicher Vergleich zwischen drei Desktop-NAS-Einheiten hat unter anderem eines gezeigt: Diese IP-basierten Geräte bieten zwar viel Speicherplatz und sind meist mit allerlei Zusatzfunktionen ausgerüstet, sie eignen sich aufgrund des beschränkten Durchsatzes aber bei besonders geschwindigkeitshungrigen Anwendungen nicht als Ersatz für eine externe Festplatte. Die Sharedisk-Produktelinie von Co-World verspricht demgegenüber netzwerkfähigen Speicher mit der Performance einer lokalen Harddisk.


Netzwerk-Storage ohne IP

Zu diesem Zweck hat der Hersteller, der je nach Region unter dem Namen Ximeta oder Co-World auftritt, eine Technologie namens NDAS (Network Direct Access Storage) entwickelt. Es handle sich um die «fortgeschrittenste und smarteste Netzwerkspeicherlösung», lautet die vollmundige Selbstpositionierung, während die NAS-Konkurrenz nach wie vor mit «jahrzehntealter Technologie» arbeite.



Das Versprechen wird zumindest punkto Datendurchsatz eingehalten: In unserem Test war die Sharedisk Gigabit Pro sogar im 100-Megabit-LAN mit einem XBench-Gesamtpunktewert von 20,38 etwas schneller als die vier getesteten Desktop-NAS-Geräte – der Geschwindigkeitssieger Zyxel NSA-2400 kam damals auf 19 Punkte. Über eine Gigabit-Verbindung an den gleichen Computer angeschlossen, zeigt sich aber erst der wahre Speed: Die mit einem Gigabit-Ethernet-Port ausgestattete Sharedisk erreicht 39,89 Punkte. Dies entspricht bei sequentiellen Zugriffsoperationen einem maximalen Lesedurchsatz von 44,1 Megabyte pro Sekunde. Schreib-operationen erfolgten sogar mit 44,9 MByte/s.


Kein Zugriff ohne Treiber

Die NDAS-Technik arbeitet nicht wie das typische NAS-Gerät auf IP-Basis. Die Sharedisk kommuniziert stattdessen über ein proprietäres Protokoll mit dem Client. Dazu wird auf allen verbundenen Computern zuerst der NDAS-Treiber installiert, ausserdem wird ein mitgeliefertes Utility benötigt: Jede Sharedisk muss auf jedem Client vor der erstmaligen Nutzung mit Hilfe des Sharedisk-Geräte-Managers registriert und entweder für reinen Lese- oder Lese/Schreibzugriff aktiviert werden. Dabei müssen jeweils die 20-stellige Sharedisk-ID und optional ein fünfstelliger Schreibschlüssel eingegeben werden. Auf der Vorderseite des Geräts befindet sich eine LED-Anzeige, die den aktuellen Modus mit unterschiedlichen Farben anzeigt: Blau steht für Read/Write, Grün für Read-only.


Die erstmalige Verbindungsaufnahme mit einer Sharedisk ist also merklich komplizierter als bei einem NAS-Gerät, das vom System meist automatisch erkannt wird. Theoretisch können auf diese Weise beliebig viele Clients parallel auf die Sharedisk zugreifen. Co-World empfiehlt für optimale Performance jedoch maximal 16 gleichzeitige Verbindungen. Unter Windows ist dabei mehrfacher simultaner Schreibzugriff möglich, der Mac-Treiber unterstützt laut den Herstellerangaben nur einen Read/Write-Client aufs Mal.



NDAS-Treiber gibt es aktuell für alle Windows-Versionen ab Windows 98 bis und mit Vista, auf dem Mac werden Mac OS X 10.3 und 10.4 mit separaten Treibern unterstützt. Ausserdem sind Beta-Treiber für Windows CE und Linux erhältlich. Die Sharedisk lässt sich aber auch lokal einsetzen: Das Gerät bietet neben der Netzwerkschnittstelle einen USB- und einen eSATA-Port.


RAID inklusive

Ein sehr interessantes Feature konnten wir leider nicht testen – wir hatten nur eine Sharedisk zur Verfügung: Mehrere Sharedisks lassen sich zu einem RAID-Verbund zusammenschliessen. Diese Funktion arbeitet allerdings bisher nur unter Windows 2000, 2003 und XP. Sie wird mit dem separaten Hilfsprogramm Sharedisk RAID Manager konfiguriert und erlaubt je nach Anzahl der verfügbaren Geräte die RAID-Modi 0 und 1 sowie die Aggregation mehrerer Disks als JBOD.



Ab Fabrik wird die Sharedisk mit einer NTFS-Partition ausgeliefert. Wenn das Gerät nur an einem Client aktiviert ist, kann man die Partitionierung mit den üblichen Systemtools ändern und mehrere Partitionen auch mit anderen Filesystemen einrichten.

(ubi)


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