Gewichtig: Cassiopeia E-125

Casios Taschencomputer ist etwas gross, bietet dafür aber eine Top-Ausstattung.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/44

     

Ein eher schlichtes, in Mattchrom und Stahlblau gehaltenes Äusseres zeichnet den Pocket PC Cassiopeia E-125 von Casio aus. Durch das klassische Erscheinungsbild erscheint der Cassiopeia eher etwas kleiner, als er ist. Seine Grösse von 8x13x2 Zentimeter ist für ein solches Gerät an der oberen Grenze. Dass es sich nicht nur um Verpackung handelt, zeigt indes sein stolzes Gewicht von 270 Gramm. Dennoch findet der Pocket PC bequem in der Innentasche einer Jacke Platz und fällt dort auch durch sein Gewicht nicht auf.


Zeitgemässe Technik im Gehäuse

Casios Cassiopeia E-125 ist mit einem mit 150 MHz getakteten NEC-VR4122-Prozessor bestückt und hat einen 16-MB-ROM-Speicher für das Betriebssystem. Die 32 MB RAM Hauptspeicher des Pocket PC sind grosszügig bemessen. Sollte die Speicherkapazität jedoch nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit, den Speicher zu erweitern. Der CompactFlash-Slot nimmt Karten verschiedener Kapazitäten oder ein Microdrive von IBM auf, zudem sind Netzwerk- und Modemkarten als Funktionserweiterungen zu haben.



Der Touchscreen kann 65'536 Farben unterscheiden, was deutlich mehr ist, als die Konkurrenz darstellen kann. Dagegen entspricht die Auflösung von 240x320 Pixeln dem von CE 3.0 unterstützten Standard für diese Geräte. Der Kontrast und die Helligkeit des Displays lassen sich im Menü stufenlos einstellen. Alle Bildschirmoptionen kann man getrennt für Netz- oder Akkubetrieb festlegen, was an der Steckdose optimale Optik und bei Akkubetrieb ökonomische Energieverwaltung bringt.




Die Energieversorgung im mobilen Betrieb wird durch einen Lithium-Ionen-Akku sichergestellt, der nach Herstellerangaben für eine Betriebsdauer von bis zu 8 Stunden sorgen soll, wobei im Test nur 6,5 Stunden erreicht wurden. Bei entladenem Akku sorgt eine Sicherheitsbatterie mit fünfjähriger Lebensdauer für ausreichende Stromversorgung des Hauptspeichers, damit keine Daten verloren gehen.


Leistungsfähiges Softwarepaket

Cassiopeia ist der Name für eine helle, W-förmige Sternformation am nördlichen Firmament. Casios Pocket PC trägt zu Recht das W implizit in seinem Namen, arbeitet er doch mit Windows CE 3.0. Die seit letztem Mai eingesetzte Plattform macht zunehmend dem System von Palm Konkurrenz, da Microsoft für diese Plattform auch gerade die entsprechenden Pocket-Office-Anwendungen mitliefert. Damit können die Anwender auf ihrem Kleinen in einer bekannten Umgebung arbeiten.



Auf dem E-125 sind die abgespeckten Programme Pocket Word, Pocket Excel sowie Pocket Internet Explorer installiert. Die Kommunikation zwischen dem Casio und einem PC erfolgt mit der Synchronisationssoftware ActiveSync 3.1 von Microsoft. Zur Datenübermittlung zwischen den Systemen stehen beim Cassiopeia eine Infrarotschnittstelle und über die Dockingstation eine USB-Verbindung zur Verfügung. Die Synchronisation mit dem Desktop geht problemlos vor sich und braucht keine langen Abstimmungen.




Wenn der Anschluss über die serielle Schnittstelle des Desktops erfolgen soll, muss eine andere Dockingstation gekauft werden. Leider war es den Ingenieuren von Casio offenbar nicht möglich, eine Dockingstation mit beiden Anschlussmöglichkeiten auf den Markt zu bringen.




Wenig, aber Wichtiges auf der Oberseite

Wichtigstes Bedienungselement beim Cassiopeia sind der Touchscreen und der Stift. Dieser ist elegant im Gehäuse integriert und wird dort sicher festgehalten. Das Display reagiert exakt und schnell auf Berührungen. Die Cursortaste auf der Gehäuseoberfläche des Handhelds bietet Komfort, doch wenn man nicht exakt horizontal oder vertikal drückt, werden beide Befehle ausgeführt.



Auf der Gehäuse-Oberseite befinden sich drei weitere Buttons für den Direktzugriff auf das Menü sowie den Kalender und die Kontaktliste. Die beiden letzteren kann der Benutzer jedoch anders belegen.




Die vier seitlich angebrachten Bedienungselemente lassen sich sowohl mit den Fingern der rechten Hand wie auch mit dem Daumen der linken gut erreichen. Der On/Off-Schalter ist etwas klein geraten und lässt sich am besten mit dem Fingernagel bedienen. Dagegen sind die Knöpfe für Tonaufnahme und Startseite sowie der Aktionsregler ergonomisch angenehm zu handhaben.




Musikvergnügen nur über Kopfhörer

Wie die meisten dieser Geräte verfügt auch der Casio Cassiopeia E-125 über eine Diktaphonfunktion. Die Aufnahme wird über einen Knopf auf der Gehäuseseite gestartet und darauf digital abgespeichert. Das Mikrofon befindet sich diskret auf der Gehäuseoberseite, die Lautstärke wird über den multifunktionalen Aktionsregler eingestellt.



Die seitliche Lage der Aufnahmebedienungselemente erlaubt, den Taschencomputer während einer Sprachaufzeichnung wie ein normales Diktaphon in der Hand zu halten. Durch den grosszügigen 32-MB-Speicher können problemlos Sprachdateien von einer halben Stunde aufgenommen werden.




Das Mikrofon und der interne Lautsprecher sind für Monobetrieb ausgelegt, wohingegen die Kopfhörerbuchse für Stereoausgabe eingerichtet ist. Wer den Kleinen zum Musikhören brauchen will, tut deshalb gut daran, sich Kopfhörer zuzulegen, denn wenn der Lautsprecher für Sprachwiedergabe noch vollkommen genügt, so ist er für Musik schlicht und einfach nicht geeignet.



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