US-Behörden dürfen weiterhin keine Kaspersky-Produkte verwenden
Quelle: Kaspersky

US-Behörden dürfen weiterhin keine Kaspersky-Produkte verwenden

Kaspersky Lab ist mit einer zweiten Klage gegen das Installationsverbot seiner Software bei amerikanischen Behörden gescheitert. Das Department of Homeland Security hatte das Verbot im letzten Herbst aufgrund von Sicherheitsbedenken durchgesetzt. Kaspersky spricht jetzt von Rufschädigung und Verurteilung ohne Verfahren.
31. Mai 2018

     

US-amerikanische Behörden sehen in Kaspersky-Produkten ein Sicherheitsrisiko, was im letzten Herbst zur Folge hatte, dass der Einsatz der Software für sämtliche US-Behörden untersagt worden ist (Swiss IT Magazine berichtete). Gegen die Spionagevorwürfe und das Verbot hat die IT-Sicherheitsfirma daraufhin geklagt, ist aber abgewiesen worden.


In einer zweiten Instanz nun ist das Unternehmen erneut gescheitert, so "Reuters". Kaspersky argumentierte jetzt, das Verbot käme einer gesetzlichen Verurteilung ohne Gerichtsverfahren gleich und rollte den Fall neu auf: "Das Department of Homeland Security hat dem Ruf von Kaspersky Lab und seinen kommerziellen Aktivitäten geschadet, ohne dass es Beweise für ein Fehlverhalten des Unternehmens gibt", schrieb der Gründer des Unternehmens, Eugene Kaspersky, in einem offenen Brief an das Heimatschutzministerium. Richterin Colleen Kollar-Kotelly konnte diese Ansicht nicht teilen, sondern betonte den präventiven Charakter der Massnahme: Es gehe darum, ein Risiko für die nationale Sicherheit zu beseitigen – was natürlich auch zur Folge hätte, dass der Konzern auf einen kleinen Teil seiner Umsätze verzichten müsse. Der Wert der Softwareverkäufe von Kaspersky an die US-Regierung belief sich laut "Reuters" auf weniger als 54'000 US-Dollar oder etwa 0,03 Prozent des Umsatzes seiner US-Tochtergesellschaft in den USA.
Der Auslöser für den Eklat im vergangenen Jahr war die Veröffentlichung eines Falles aus 2014, wo Geheimdienstdaten vom Privatrechner eines NSA-Mitarbeiters über Anti-Virus-Software an Kaspersky in Russland übermittelt worden sein sollten. Kaspersky hatte dies zwar eingeräumt, teilte jedoch gleichzeitig mit, die Daten nicht geteilt, sondern gelöscht zu haben. (rpg)


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