Bis Ende 2009 werden 76 Prozent aller US-Organisationen mindestens eine ihrer Geschäftsapplikationen übers Internet beziehen, hat das renommierte Marktforschungsunternehmen IDC kürzlich prophezeit. Die Wachstumsprognosen für den US-Markt in diesem Segment wurden von 36 auf 40,5 Prozent für 2009 erhöht, insbesondere weil die derzeitige Wirtschaftskrise als zusätzlicher Treiber gesehen wird. Obwohl in Europa und auch in der Schweiz die Euphorie für das Cloud-Computing-Paradigma noch nicht diese Dimensionen angenommen hat, wird die skizzierte Entwicklung auch bei uns eintreten, mit der üblichen Verspätung von zwei bis drei Jahren.
Der Betrieb von Geschäftsanwendungen ist eine komplexe und aufwendige Aufgabe geworden. Um zum Beispiel eine einfache CRM-Anwendung oder eine Collaboration-Plattform den eigenen Mitarbeitern bereitstellen zu können, werden in der Regel eine Vielzahl von zusätzlichen Softwarekomponenten benötigt. Sicherheitsaspekte wie das Backup der Daten oder der Schutz gegen unbefugten Zugriff müssen berücksichtigt bzw. die dafür nötige Infrastruktur betrieben werden. Wenn der Softwarehersteller einen neuen Release veröffentlicht, ist dieser zwar oft kostenlos, beim Kunden steht aber viel Aufwand an, um dieses Update einzuspielen und tatsächlich nutzen zu können. Um das eigentliche Kerngeschäft betreiben zu können, sind die Unternehmen also gezwungen, sehr viel Geld in die dafür benötigte Informatikinfrastruktur zu investieren. Oft ist es auch falsch, hier von Investitionen zu sprechen, denn ein beachtlicher Teil der meisten IT-Budgets versickert für Wartung und Betrieb. Und noch schlimmer, der Anteil dieser Kosten am Gesamtbudget steigt laufend.