Canon Digital Ixus 300: Ultrakompakte Digicam mit optischem 3fach-Zoom

Canon lässt sich seine Miniaturisierungsbemühungen mit viel Geld bezahlen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/21

     

Bereits mit dem zweiten Modell versucht Canon, den Markt für ultrakompakte Digitalkameras aufzumischen: Die Digital Ixus 300, im Design den konventionellen Ixus-Erfolgsmodellen nachempfunden, stellt ein Meisterwerk der Miniaturisierung dar - zwar ist sie einige Millimeter grösser als ihre ältere Schwester Digital Ixus und die analogen Modelle, dafür beinhaltet das Gehäuse ein optisches 3fach-Zoom, das einen Brennweitenbereich von 35 bis 105 Millimetern abdeckt. Ist die Kamera nicht aktiv, zieht sich das Zoom automatisch ins elegante Edelstahlgehäuse zurück und wird bei Bedarf wieder ausgefahren. Dabei legt die Digital Ixus 300 eine beachtliche Geschwindigkeit an den Tag - bereits rund 3 Sekunden nach dem Einschalten ist die Kamera bereit, das erste Foto kann aufgenommen werden.


Guter Autofokus

Im edlen, bloss 95x63x30 mm kleinen Gehäuse der Digital Ixus 300 steckt ein 2,1-Megapixel-CCD, der eine Auflösung von 1600x1200 bietet. Damit lassen sich problemlos Ausdrucke bis zum Format 13x18 cm erstellen, und es bleibt auch genügend Reserve für den Einsatz des eingebauten 2,5fach-Digital-Zooms. Dieses allerdings hatte in unserem Test leider die Tendenz, unscharfe Bilder zu liefern.



Ohne den Einsatz des Digital-Zooms ermöglicht die Digital Ixus 300 mit ihrem Objektiv aus Canon-eigener Herstellung, das mit einer Lichtstärke von F2,7-4,7 aufwartet, durchweg gute, scharfe Bilder. Dazu verhilft auch der Ai-Autofokus, der über drei Messfelder Motive scharfstellen kann, die ausserhalb der Bildmitte liegen. Über diese Messfelder wird auch die Belichtung gesteuert: Das Licht wird dabei am Fokuspunkt gemessen, was zu einer besseren Belichtungsmessung und schliesslich zu hochwertigeren Bildern führen soll.




Zum Anvisieren der Motive bietet die Canon-Kamera sowohl einen optischen Sucher als auch einen kleinen LCD-Monitor. Die rund 119'000 Bildpunkte werden durch stromsparende weisse LEDs hintergrundbeleuchtet und ermöglichen so auch bei Sonnenschein die Nutzung des Displays. Dieses wird - wie bei Digicams üblich - natürlich auch für die Sofortkontrolle und die Wiedergabe der Bilder sowie für die Einstellmenüs genutzt.




Jederzeit schussbereit

Die Bedienung der Digital Ixus 300 ist simpel: Neben dem Auslöseknopf werden in Standardsituationen bloss die gut plazierten Zoombuttons und allenfalls das Canon-typische Funktionswählrad benötigt. Diese Elemente sind so angeordnet, dass sie jederzeit leicht mit Daumen und Zeigefinder der rechten Hand erreichbar sind. Weniger oft benötigte Knöpfe, über die sich etwa der Weissausgleich oder die Makrofunktion steuern lassen, haben unter dem Display Platz gefunden. Positiv aufgefallen ist, dass die Kamera (ausser im Wiedergabe-Modus) jederzeit "schussbereit" ist - das heisst, dass man jederzeit ein Bild aufnehmen kann, auch wenn man gerade in den Tiefen der Menüs umherirrt. Bei vergleichbaren Kameras muss man jeweils zunächst das Menü verlassen, wodurch oft genug die Chance auf ein einmaliges Bild verpasst wird.




Neben dem einfachen Schnappschuss bietet die Digital Ixus 300 einige weitere Aufnahmemöglichkeiten. Dazu zählen ein manueller Modus, bei dem allerdings bloss Weissabgleich und eine Belichtungskorrektur einstellbar sind, ein Panoramamodus sowie die Aufnahme von kurzen Filmen mit Ton. Des weiteren bietet die 300er-Ixus eine verbesserte Serienbildfunktion, die je nach Speicherplatz und Bildqualität bis zu 2,5 Bilder pro Sekunde ermöglicht. Ausserdem sind ein Makromodus und ein Selbstauslöser integriert.


Schwacher Akku

Die Digital Ixus 300 speichert ihre Bilder auf CompactFlash-Karten vom Typ I, von denen ein 8-MB-Exemplar mitgeliefert wird. Darauf finden je nach Auflösung und Komprimierungsrate zwischen 7 und 87 Bilder Platz.



Die Anbindung an den PC geschieht mit einem USB-Kabel, wobei sich die Kamera leider nicht als Wechselspeicherlaufwerk ins System einklinkt, sondern nur über die mitgelieferte Canon-Software angesprochen werden kann. Diese Software-Suite muss deshalb zwingend installiert werden, was sich mitunter negativ auf die Mobilität auswirken kann.




Ein weiterer Schwachpunkt der Digital Ixus 300 ist die Stromversorgung. Der mitgelieferte proprietäre LiIonen-Akku leert sich beim Einsatz von Blitz und/oder Monitor relativ schnell und benötigt für eine volle Neuladung über zwei Stunden. Ausserdem kann er nur ausserhalb der Kamera aufgeladen werden. Vermisst haben wir zudem eine Anzeige der verbleibenden Akku-Ladung - insbesondere unterwegs wäre es gut zu wissen, wie lange die Einsatzbereitschaft noch gewährleistet ist. Statt dessen erscheint erst bei sehr niedrigem Ladestand eine Warnung im Monitor.



Die Bildqualität der Digital Ixus 300 entspricht in etwa demjenigen, was man von einer hochwertigen 2-Megapixel-Kamera erwarten darf. Probleme tauchen einzig bei starken Kontrasten auf, ausserdem werden die Bilder beim Einsatz des digitalen Zooms unscharf. Ansonsten liefert die Kamera scharfe Aufnahmen mit stimmigen Farben.



Ein grosses Manko der Digital Ixus 300 ist der Preis, der für eine 2,1-Megapixel-Kamera mit diesen Eigenschaften sehr hoch liegt und sich angesichts der Tatsache, dass die günstigsten 3-Megapixel-Modelle nur unwesentlich teurer sind, auch kaum durch die hervorragend kleinen Abmessungen und die gute Verarbeitungsqualität rechtfertigen lässt.



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