Strukturierte Informationen statt strukturierte Produkte
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/22
Nachdem die Banken uns vorgemacht haben, wie man nicht investieren sollte, ist es an der Zeit, an Alternativen zu denken. Krisenzeiten bringen bekanntlich immer auch eine Chance, Dinge zu verbessern, nicht zuletzt mit neuer Technologie. Dabei muss man sich ja nicht gleich in Science-Fiction-ähnlichen Projekten verrennen, obwohl auch das ganz reizvoll sein kann. Da gibt es zum Beispiel die Frau Vlach, eine 35-jährige Künstlerin (natürlich aus den USA), die ihr linkes Auge verlor und sich nun eine bionische Prothese mit integrierter ultrakleiner Kamera einbauen möchte. Mit MPEG-Recording, SD-Mini-Card-Slot und Firewire-Anschluss. Wie in Bladerunner. Oder nehmen wir Stuntman Eric Scott (natürlich auch ein Amerikaner), der vor kurzem mit einem Jetpack bei Royal Gorge in 1000 Fuss Höhe über den Arkansas River geflogen ist. Wie in James Bond. Oder wie wäre es mit Wakamaru, einem neuen Household Bot, also einem Roboter für zu Hause (zur Abwechslung aus Japan), der Gäste begrüssen und das Wetter vorhersagen kann?
Nein, so weit zu gehen, wäre wohl zu weit gegangen. Aber es gibt ja auch andere interessante Gebiete, in denen sich mit Technologie viel verbessern liesse. Nicht zuletzt auch, um in Zukunft Geld zu sparen oder auch, um das Gefahrenpotential von Entscheidungen besser einschätzen zu können. Bezogen auf den eigenen Arbeitsplatz hiesse das, Ereignisse möglichst dann zu sehen, wenn sie eintreffen und nicht erst einen Monat später. Können wir heute dank ERP, Excel und MS Project bis zur Vergasung planen und auswerten, was wir in Zukunft machen wollen und was in der Vergangenheit alles gut oder weniger gut gelaufen ist, so sehen wir dort, wo es am wichtigsten wäre – nämlich in der täglichen Arbeit – am wenigsten, was auf uns zukommt. Ob wir in unserem Projekt noch im Budget sind, merken wir oft erst bei der Abrechnung.