Gehälter: Firmen bezahlen mehr als geplant

Der Fachkräftemangel führt dazu, dass Unternehmen höhere Gehälter zahlen, als ursprünglich geplant war. Zudem versuchen sie, über das Gehalt für neue Mitarbeiter attraktiv zu sein.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2018/11

     

Als Folge des Fachkräftemangels sind Unternehmen heute zunehmend gezwungen, Gehälter zu bezahlen, die über ihren eigenen Vorstellungen liegen. Dies geht aus der aktuellen Arbeitsmarktstudie 2019 des Personaldienstleisters Robert Half hervor. 53 Prozent der Schweizer Personalverantwortlichen finden demnach, dass Bewerber manchmal bis oft eine zu hohe Salärvorstellung haben. Dies führt etwa dazu, dass bei qualifizierten und begehrten Bewerbern bei durchschnittlich sieben von zehn Neueinstellungen mehr gezahlt wird als ursprünglich geplant. 30 Prozent der Firmen heben ihr Gehaltsniveau an, um für neue Mitarbeiter attraktiv zu sein.


In der Gehaltsübersicht 2019 von Robert Half wurden nebst Berufen im Finanz- und Rechnungswesen sowie im kaufmännischen Umfeld auch der IT-Bereich etwas genauer beleuchtet, wo der Fachkräftemangel bekanntermassen besonders gross ist. Um Kandidaten zu gewinnen und Beschäftigte dauerhaft an das Unternehmen zu binden, hätten CIOs in den vergangenen drei Jahren nebst flexiblen Arbeitszeiten, dem Einsatz und der Weiterentwicklung neuester Technologien sowie mehr Zusatzleistungen auch auf die Anhebung des Gehaltsniveaus gesetzt, so Robert Half.

Gehalt allein überzeugt nicht

Gleichzeitig schreibt der Personalspezialist aber auch, dass das Gehalt allein die Bewerber längst nicht mehr überzeugt. "Zeitliche Flexibilität und attraktive Zusatzleistungen sind gefragt und können ein paar Franken weniger auf der Gehaltsabrechnung durchaus kompensieren", so Robert Half. "Eine ausgeglichene Work-Life-Balance steht auf der Wunschliste vieler Beschäftigter ganz weit oben." Die Arbeitgeber würden zunehmend auf diese Entwicklung reagieren, unter anderem mit Flexi- oder Gleitzeitkonten oder der Möglichkeit, unbezahlten Urlaub zu nehmen.


Daneben habe man zudem auch die Bedeutung von Schulungs- und Fortbildungsmöglichkeiten erkannt. Denn: 73 Prozent der Mitarbeiter würden sich heute eher einen neuen Arbeitgeber suchen, wenn das Unternehmen den Anfragen nach Schulungen und Weiterbildung nicht nachkommt, so die Studie. (mw)


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