Ransomware bleibt auch 2022 am lukrativsten für Cyberkriminelle
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Ransomware bleibt auch 2022 am lukrativsten für Cyberkriminelle

Die Security-Experten von Bitdefender haben fünf Sicherheitsprognosen für 2022 veröffentlicht. Sie rechnen unter anderem mit einer Weiterentwicklung der Ransomware-Attacken und sehen IoT, Web-Infrastrukturen und Kryptogeld im Visier der Cyberkriminellen.
4. Januar 2022

     

Gemäss den Security-Spezialisten von Bitdefender werden IT-Sicherheitsverantwortliche im Jahr 2022 mit fünf grossen Trends konfrontiert. So werden sich erstens Ransomware-Attacken weiterentwickeln. Ransomware war 2021 die lukrativste Form der Cyberkriminalität und sie wird es auch 2022 bleiben. Hierbei erwartet Bitdefender eine Zunahme von Ransomware-as-a-Service-Angriffen (RaaS), die sich auf die Exfiltration von Daten zu Erpressungszwecken konzentrieren werden. Ebenso prognostiziert Bitdefender einen Anstieg von Ransomware für Linux-Umgebungen und auch stille Ransomware, also Malware, die eine Zeit lang inaktiv bleibt, bevor sie Daten verschlüsselt, wird wahrscheinlich verstärkt eingesetzt werden.

Als zweiten Trend identifiziert Bitdefender staatlich geförderte Angriffe auf Versorgungsstrukturen. Denn viele Nationalstaaten hätten das Rennen um die digitale Vorherrschaft aufgenommen und kritische Infrastrukturen würden ins Fadenkreuz der beteiligten Gruppen geraten.


Des Weiteren werden Angriffe auf die Lieferkette und Zero-Day-Märkte gemäss Bitdefender zunehmen. Denn 2021 habe gezeigt, dass Supply-Chain-Angriffe auf Managed Service Provider (MSP) am schwierigsten zu entschärfen seien, weil sie im Vergleich zu anderen Angriffen unauffälliger und schwieriger zu stoppen seien und sich zudem rascher verbreiten. Zusätzlich erwartet Bitdefender auch eine zunehmende Nutzung von Zero-Day-Exploits bei gezielten Angriffen.

Der vierte Trend besagt, dass Datenschutzverletzungen die Angriffe auf Unternehmen weiter fördern werden, haben Cyberkriminelle doch immer mehr Zugriff auf persönliche Informationen. Spear-Phishing – sei es über Whaling, Business Email Compromise (BEC) oder über Email Account Compromise (EAC) – wird immer raffinierter und damit weiterhin ein Hauptangriffsvektor für Unternehmen und Heimarbeitsplätze sein. Ausserdem werden im Rahmen von Scams 2022 Rekrutierungsprozesse ausgenutzt werden, die aufgrund der Coronapandemie immer häufiger nur noch online ablaufen.

Der fünfte und letzte Trend betrifft IoT, Web-Infrastruktur und Kryptogeld. So werden im Jahr 2022 Angriffe auf Cloud-Infrastrukturen zunehmen. Ebenso erwartet Bitdefender ein steigendes Interesse von Cyberkriminellen an Angriffen auf Börsendienste, Miner sowie Wallet Stealer. Und schliesslich werden stärker vernetzte und intelligente Autos neue Möglichkeiten für Cyberkriminelle schaffen. Die Fahrzeugtelematik und die Bemühungen der Autohersteller, IoT-basierte Geschäftsmodelle aufgrund von Fahrzeugdaten zu entwickeln, schaffen Risiken, wobei der mögliche Datendiebstahl nur ein Aspekt ist. Cyberkriminelle können mit dem Internet verbundene Fahrzeuge ausnutzen, um Diebstähle zu erleichtern, sich unbefugten Zugang zu verschaffen oder sogar die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. (abr)


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