Fallbeispiel: Investitionsschutz für eine Non-Profit-Organisation
Quelle: Zoo Zürich

Fallbeispiel: Investitionsschutz für eine Non-Profit-Organisation

Der Zoo Zürich digitalisiert sich mit einer modernen IT-Infrastruktur und flächen­deckendem WLAN. Damit sollen unter anderem die IT-Verfügbarkeit für wachsende Anforderungen gesichert und die innerbetriebliche Effizienz gesteigert werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2020/11

     

Es leuchtet mittlerweile ein, dass auf der Bank oder im Büro ohne Informatik nichts mehr läuft. Doch im Zoo? Ja, auch im Zoo Zürich ist die IT ebenso Business-kritisch wie in vielen anderen Branchen. Oliver Merz, Fachverantwortlicher Informatik, betont: «Wir können uns keinen Ausfall unserer Informatikinfrastruktur leisten. Der wirtschaftliche Schaden, wenn beispielsweise unser Zutritts- und Kassensystem gestört ist, wäre beträchtlich.» Merz betreut mit zwei Mitarbeitenden und der Unterstützung von Belsoft Infortix unter anderem ein grosses Indoor- und Outdoor-Netzwerk, zwei Data Center auf dem Areal sowie 250 angebundene Clients. Und er ist mit seinem Team verantwortlich dafür, dass die Systeme 365 Tage im Jahr stabil und reibungslos laufen und der Zoo in Sachen IT und Digitalisierung fit für die Zukunft ist.

Hierfür werden regelmässig Roadmaps erstellt, die langfristig ausgelegt sind und den Ausbaustufen des Zoos folgen. Abgeschlossen wurde soeben der «Masterplan 2020». Kernstück war einerseits, die alte IT-Infrastruktur komplett mit leistungsfähigeren Server-, Storage- und Netzwerkkomponenten zu modernisieren und andererseits ein WLAN für Mitarbeiter und Besucher des Zoos zu implementieren. Belsoft Infortix, spezialisiert auf Informatiklösungen mit Fokus auf Data Center, Security und Cloud, begleitet den Zoo Zürich seit 2016 und hat gemeinsam mit Oliver Merz die IT-Strategie entwickelt sowie schrittweise umgesetzt.

Stabile, moderne und skalierbare ­ IT-Infrastruktur

Die bestehende Infrastruktur des Zoos Zürich war zu dem Zeitpunkt in Bezug auf Kapazität und Performance bereits am Limit. Die Legacy-Store-Lösung war ohne Datenspiegelung nicht auf Hochverfügbarkeit ausgelegt. Schon der Masterplan 2020 stellte – unter anderem mit dem anspruchsvollen WiFi-Projekt – zusätzliche Anforderungen. Im Hinblick auf den Masterplan 2050 war es erst recht angezeigt, den Netzwerk-Backbone zu erneuern und so zunächst die Konnektivität für die zu modernisierende Data-Center-Landschaft des Zoos sicherzustellen. Simon Häni, seitens Belsoft Infortix verantwortlich für das Projekt, erläutert: «Als Huawei-Gold-Partner setzen wir konsequent in sämtlichen Bereichen auf unseren Technologiepartner, dessen Produkte Qualität und viele Funktionen mit Wirtschaftlichkeit kombinieren. Das beginnt bei den Netzwerkkomponenten und zieht sich über die gesamte Lösungspalette.» Im neuen Netzwerk-Backbone kommen Huawei-Switches der Cloudengine-6800-Serie zum Einsatz, womit die Basis für ein skalierbares, schnelles und stabiles Netzwerk geschaffen wird. Die beiden Zoo-Rechenzentren sind damit komplett redundant mit 10 Gigabit Data Center Connectivity und 40 Gigabit in der ISL-Verbindung erschlossen und synchronisieren sich in Echtzeit. «Man spürt, dass Huawei Kompetenz aus dem Carrier-Umfeld auf seine Enterprise-Komponenten übertragen hat», kommentiert Oliver Merz. «Die Carrier Class Reliability mit einer 99,999-prozentigen Verfügbarkeit pro Switch garantiert uns eine ausserordentliche Stabilität.»


Höchste Verfügbarkeit war auch das grundlegende Anliegen bei der Modernisierung der Datacenter. Hier setzte Belsoft Infortix für die neue Server- und Storage-Landschaft ebenfalls auf Huawei-Komponenten. Der Zoo-Rechenzentrumsverbund, dessen primäres Datacenter im Bürogebäude und das sekundäre im Pantanal-Bezirk des Zoos rund 600 Meter auseinanderliegen, sind neu mit einem Active-Active-Storage-Cluster verbunden. Dies bietet dem Zoo einen unterbrechungsfreien Betrieb. Zum Einsatz kommen Storage-Systeme in Verbindung mit einer Hyper-V-basierten Cluster-Virtualisierungslösung. Als Speicher kommt dabei Hybrid-Flash-Speicher zum Einsatz, der dank seiner Backup- und Disaster-Recovery-Funktionalität besonders für Unternehmen mit hohen Anforderungen an Geschäftskontinuität und Datensicherheit geeignet ist. Häni streicht weitere Vorteile hervor: «Der Hybrid-Flash-Speicher verspricht eine 99,9999-prozentige Verfügbarkeit und reduziert im Vergleich zu herkömmlichen Speichersystemen das Risiko von Datenverlusten durch Festplattenausfälle um 95 Prozent. Und mit seiner Multi-Level-Konvergenz lassen sich Leistung und Kapazitätsnutzung zu vernünftigen Kosten optimieren.» Merz freut sich für seinen Zoo: «Wir sind so auf der sichersten Seite und haben gleichzeitig einen hohen Investitionsschutz.» Hohe Wirtschaftlichkeit attestieren Häni und Merz auch der neuen Serverlandschaft, die mit Fusionservern in den Racks und für das Backup modernisiert wurde.

Die Vision: der Zoo Zürich flächendeckend wireless im Netz

Fast 30 Hektar umfasst der Zoo Zürich. Klar ist, dass eine solche Fläche, die zudem den Tieren ein lebensraumnahes Zuhause bieten soll, nur etappenweise mit WLAN erschlossen werden kann. Simon Häni erinnert sich: «Gestartet sind wir 2016 mit einem Proof of Concept: Kann ein WiFi unter den gegebenen Bedingungen überhaupt funktionieren?». Bei Oliver Merz wuchs das Vertrauen zu Belsoft Infortix rasch: «Wir haben verschiedene Lösungen geprüft. Auf unsere Spezifikation hat das Belsoft-Huawei-Angebot in Leistung wie Preis am besten gepasst. Technisch sind die Komponenten hervorrend und Belsoft hat uns ausgezeichnet beraten. Vollends überzeugt hat uns, dass wir uns bei den beiden Partnern auch sehr gut aufgehoben fühlten, was Kundenorientierung und begleitenden Support anging.»

Für die erste Etappe wurden der Kaeng-­Krachan-Elefantenpark und der Eingangsbereich des Zoos ausgewählt. Zwei Ziele sind für Merz mit dem WiFi-Netz verbunden: «Intern bringt es grosse Effizienzsteigerungen, wenn unsere Pfleger oder Tierärzte ihre Berichte unmittelbar vor Ort in ihr Tablet eingeben können und nicht zuerst auf Papier schreiben müssen. Doch auch unseren Gästen können wir perspektivisch umfangreichere Services für den Zoobesuch bieten.»


Belsoft Infortix nahm zunächst einen Site Survey für die Planung der zu platzierenden Access Points vor. Physische Messungen in Bezug auf Architektur, Baumaterialien und viele weitere Faktoren, die einen Einfluss auf die Signalstärke haben, führten zum Topologiekonzept einer redundanten Ringerschliessung für eine optimale Abdeckung des Areals. 2017 erteilte Merz dann den Auftrag für den zentralen Access Controller und acht Access Points sowie Network Switches. Sowohl der Access Controller wie auch die Cloudengines sind für den Gebrauch in Campus-Netzen konzipiert. Sie eignen sich zur Überbrückung grosser Entfernungen, wenn gleichzeitig hohe Bandbreite und Stabilität erforderlich sind. Zusätzliche Access Points indoor wie outdoor kamen hinzu, als 2017 auch die Australien-Anlage als neuer Bereich ans WiFi-Netz angeschlossen und in Betrieb genommen wurde. Ein virtueller Site Survey von Belsoft Infortix hatte zuvor aufgezeigt, wie die Ausstrahlung im gesamten Gelände und in den Gebäuden optimal verteilt werden kann. 2018 wurde das WLAN mit weiteren Access Points auf die Restaurants ausgedehnt, wobei neue Anforderungen, wie beispielsweise die Einbindung von Sonos-Lautsprechern, gelöst werden mussten. Die grösste Herausforderung folgte allerdings 2020: Der Zoo möchte die gesamte neu erbaute Lewa-Savanne zeitgleich zur Eröffnung in allen Kunden- und Mitarbeiterbereichen mit WiFi abdecken. In enger Zusammenarbeit mit der Bauleitung wurde virtuell sowie vor Ort die Indoor- und Outdoor-Anbringung der Access Points geplant. Einerseits stehen die für die Savannenlandschaft typischen Felsen sehr dicht beieinander und andererseits sollen die Geräte in der Landschaftsarchitektur für die Besucher nicht sichtbar sein. Die eingesetzten Access Points werden farblich an ihre Umgebung angepasst; zusammen mit den zehn Switches bietet das Netz eine qualitativ hochwertige WiFi-Abdeckung trotz schwieriger Einsatzbedingungen.

Mit der steten Zunahme an Equipment wurde die individuelle und manuelle Konfiguration der Geräte rasch sehr aufwändig, so dass sich der Zoo zur Einführung eines Network-Management-Systems entschloss. Dieses System bietet ein zentrales Dashboard, auf dem sämtliche Komponenten überwacht und zentral verwaltet werden können. Firmware-Updates können automatisiert ausgerollt werden, für die Konfiguration der Switches sind vorgefertigte Templates abrufbar. Die Topologie des gesamten Netzes kann in Echtzeit visualisiert und damit ein Problem schnell aufgespürt und gelöst werden.

Oliver Merz ist voll des Lobes für sein Netz: «Wir profitieren von Synergien, wenn wir unsere Infrastruktur vereinheitlichen. Daher werden wir künftig bei jedem Ersatz und bei jeder Erneuerung nur noch Huawei-Komponenten verwenden. Es zahlt sich für uns technisch wie wirtschaftlich aus, wenn das System in sich kompatibel ist. Und mit dem zentralen Management vereinfachen sich für uns der laufende Betrieb und die Wartung». Für eine Non-Profit-Organisation wie den Zoo Zürich sind dies nicht unerhebliche Vorteile. Merz blickt noch weiter in die Zukunft: «Zukünftige Projekte werden mit neuester Technologie aufgebaut. Wir nehmen WiFi 6 in Angriff und werden dank Multi-Gigabit-Ethernet-Switches 10,75 Gigabit pro Sekunde durch die Luft schicken können.» (swe)


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