SaaS wird für SAP zu teuer

SAPs Weg in die Zukunft wird wegen den gegenwärtig schweren wirtschaftlichen Zeiten steinig. Es gibt aber auch Lichtblicke.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/22

     

Die Zeiten für SAP und Léo Apotheker, momentan Co- und demnächst alleiniger CEO, sind nicht einfach. Aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds steht ein schweres Jahr bevor, erste Sparmassnahmen wurden bereits in die Wege geleitet.


Laut Apotheker hat das Unternehmen derzeit aber noch andere Sorgen finanzieller Natur: Es ist offenbar nicht ganz einfach, SAP in die Cloud-Computing-Ära zu führen, ohne den Unternehmensgewinn zu gefährden. An einer Pressekonferenz in New York hat sich der SAP-Chef recht offen dazu geäussert.



Im Businessmodell Software as a Service (SaaS) sind die Einkünfte völlig anders verteilt. Statt hoher Beträge auf einmal tröpfelt die Softwaremiete über viele Monate verteilt ins Haus, was die benötigten Infrastruktur-Investi­tionen auf der Anbieterseite erschwert. Genau das ist für SAP das Dilemma: Mit Businessby­design Version 2.0 steht laut Apotheker «die coolste Anwendung, die je geschrieben wurde», vor der Tür. Aber man kann diese SaaS-Lösung derzeit nicht gross vermarkten, da bei einer breiten und raschen Ausdehnung der Kundenbasis dermassen grosse Betriebskosten anfallen würden, die für die gegenwärtige Wirtschaftslage zu hoch wären.


Es gibt aber auch Lichtblicke für SAP und die Kunden: Zurzeit arbeitet man an einer einheitlichen Benutzeroberfläche für alle Produkte, Systeme und Geräte. Léo Apotheker kündigte an, dass bereits die nächste Version der SAP Business Suite ein harmonisches Aussehen haben wird. Ausserdem testen erste SAP-Kunden das neue, einheitliche Interface bereits. Es soll dem des bereits existierenden CRM-Moduls ähnlich sein. Allerdings wird es noch ein Weilchen dauern, bis die neue Benutzeroberfläche da ist. Apotheker spricht von mehreren Quartalen, die die Entwicklung noch in Anspruch nehmen wird.


Mit dem neuen Interface beabsichtigt SAP auch eine Umstellung des Upgrade-Modells. Neu will man regelmässiger sogenannte Erweiterungspakete mit neuen Funktionen und Features verteilen und die weniger häufig erscheinenden sowie sehr grossen Updates überflüssig machen. In der ERP-Kernanwendung 6.0 von SAP ist dieses Vorgehen bereits Alltag. Anfang November ist das vierte Erweiterungspaket dafür erschienen. Interessant wird das nächste Paket werden: Es wird nämlich, wie bereits erwähnt, die neue einheitliche Benutzeroberfläche enthalten.

(mv)


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