Microsofts OS für die Wolke
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/20
Ende Oktober lud Microsoft zur Professional Developers Conference (PDC) 2008 nach Los Angeles ein. Rund 6500 Entwickler und Kunden aus der ganzen Welt folgten dem Aufruf.
Viele warteten an der PDC auf die ersten Infos zu Windows 7, aber Microsoft war ein Thema wichtiger: Cloud Computing. «Wir befinden uns aktuell an einem grossen Wendepunkt», stellte Microsofts Chief Software Architect Ray Ozzie fest, die Transformation von herkömmlicher Software hin zu Dienstleistungen aus dem Internet finde statt. Microsofts Antwort darauf lautet «Windows Azure», ein Betriebssystem fürs Cloud Computing.
Windows Azure ist ein OS, das der Benutzer selbst nie zu Gesicht bekommen wird. Es läuft auf den Servern von Microsoft und ermöglicht dort Basis-Dienste, um die darauf aufbauende «Azure Services Plattform» und weitere Anwendungen zu hosten, administrieren oder Speicherbedarf dafür bereitzustellen. Die Schnittstelle zwischen Azure und Benutzer beziehungsweise Entwickler ist die angesprochene «Azure Services Plattform» (siehe Grafik unten), die von Microsoft-CEO Steve Ballmer als nichts weniger als die «Plattform für die nächste Technologie-Revolution» betitelt wurde. Hier können Internet-basierte Anwendungen gehostet, entwickelt und betrieben werden. Dazu stehen dem Benutzer folgende fünf Tools zur Verfügung: Live Services, .NET Services, SQL Services, Sharepoint Services und Dynamic CRM Services. Wann Windows Azure und die dazugehörige Plattform veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt. Bisher existiert erst ein Community Technology Preview (CTP) für Entwickler.
Windows 7 war auch an den Microsoft Partner Days ein Thema. Nach der Präsentation äusserten sich die Teilnehmer mehrheitlich positiv. «Es klingt spannend und geht in die richtige Richtung», meint Urs Gerber, Verkaufs- und Marketingleiter bei Sercon. Jürg Geiser, Geschäftsführer der Sevitec AG, freut sich auf das neue Windows: «Vor allem, was den Ressourcenbedarf betrifft, haben wir heute ja gute Nachrichten vernommen.» Adrian Schiess von Flashpoint Informatik sieht die Virtualisierungs-Integration als wichtige Neuerung: «Virtualisierung ist den Kinderschuhen entwachsen und bereit für den breiten Einsatz.» (ubi)
(mv)