Hohes Niveau bei Jung-Informatikern

Am 29. August 2008 hat die Preisauszeichnung für die besten individuellen Praxisarbeiten (IPA) Informatik 2008 stattgefunden. Der festliche Rahmen dazu war der Tag der Informatik an der «informatica08». Die Preisauszeichnung steht am Ende einer schweizweiten Auswahl der besten Abschlussarbeiten, bei der die kantonalen Chefexperten den «Lead» übernehmen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/16

     

Am Anfang stand eine Idee: Was tun, damit die Berufslehre Informatik bekannter wird und noch mehr potenzielle Lehr- und Praktikumsfirmen darauf aufmerksam gemacht werden? – Einfache Antwort: Zeigen, was junge Informatik-Berufsleute am Ende ihrer Lehre können. Das beste «Instrument» dafür ist die individuelle praktische Arbeit (IPA), Bestandteil des Qualifikationsverfahrens für den Erwerb des eidg. Fähigkeitszeugnisses als Informatikerin / Informatiker.
Die individuelle Praxisarbeit gehört zum Qualifikationsbereich Abschlussarbeit: Diese Arbeit wird während des letzten Semesters der beruflichen Grundbildung am Ort der Bildung in beruflicher Praxis (= üblicherweise Lehr- oder Praxisbetrieb) durchgeführt (Dauer: 80 – 120 Std.). Die Bedeutung der IPA erkennt man leicht auch daran, dass sie bei der Berechnung der Gesamtnote aus allen Qualifikationsbereichen doppelt zählt.



Es geht bei der individuellen Praxisarbeit nicht darum, irgendwelche abgehobenen Projektarbeiten auszuführen, sondern – wie bei anderen gewerblich-industriellen Lehrberufen auch – im Zentrum steht das Beherrschen von «normalen Aufträgen», die aufgrund der fortgeschrittenen Qualifikation am Lehrende gemeistert werden können.
Um für die Auszeichnung als beste individuelle Praxisarbeit (IPA) Informatik in Frage zu kommen, muss eine IPA im Kanton, in dem sie ausgefertigt worden ist, durch den zuständigen Chefexperten ausgewählt und für die nationale Bewertung vorgesehen werden. Es dürfen lediglich rund drei Prozent aller Arbeiten überhaupt für die nationale Ausscheidung eingereicht werden, d.h. wer in die Beurteilung auf nationaler Ebene einbezogen wird, gehört schon vor der abschliessenden Bewertung mit Abstand zu den besten jungen Berufsleuten bei der Abschlussarbeit.




In diesem Jahr fand die Auszeichnung zum zweiten Mal statt. Bereits nahmen rund drei Viertel aller Kantone teil, und es kann davon ausgegangen werden, dass 2009 erstmals alle Kantone, alle Regionen und alle drei Sprachen (deutsch, französisch und italienisch) an dieser motivierenden Ausscheidung vertreten sein werden.
Die Preisauszeichnung der besten Abschlussarbeiten ist auch bei ihrer zweiten Durchführung durchwegs erfreulich verlaufen. Das Niveau der prämierten Arbeiten ist hochstehend und eine perfekte Visitenkarte für den noch jungen Berufsstand. Die Experten, welche die Beurteilung machen, sind darüber genauso begeistert wie die verantwortlichen Lehr- und Praktikumsbetriebe und deren zuständige Berufsbildner.



Die Preisauszeichnung der IPA hat bereits bei ihrer zweiten Durchführung namhafte Unterstützung erhalten und wird sich hoffentlich ab dem nächsten Jahr vollständig selbst tragen können. Das ist das Verdienst der Sponsoren, die sich 2008 finanziell oder mit Realleistungen engagiert haben. Dazu zählen namentlich: cablecom, IBM Zweigniederlassung Bern, Ivaris AG, PC-WARE Systems (Schweiz) AG, SBB, Swisscom Berufsbildung, ZLI Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik.



Kurzberichte zu den 20 besten Arbeiten:

www.i-ch.ch/show.cfm?l=d&ID=feature&nr=105&fmt=2




Die Besten

In den ersten drei Rängen ergaben sich aus den 20 besten Arbeiten für die bewerteten Schwerpunkte die folgenden Rangierungen:



Applikationsentwicklung

1. Rang Pinto, Joao, Tessin

2. Rang Kron, David, Bern

3. Rang Oeschger, Nicolas, Basel-Stadt, ex aequo mit Vogler,
Fabian, Zürich



Systemtechnik

1. Rang Schoeller, Samuel, Zürich

2. Rang Schmid, Rizja, Bern

3. Rang Suter, Ralph, Graubünden



Support
(ausbildender Schulort: Zürich)

1. Rang Fäh, Fabian

2. Rang De Luca, Patrick

3. Rang Ruoss, Jessica


Der Autor

Dr. Ugo Merkli ist Geschäftsführer
von I CH – Informatik Berufsbildung Schweiz AG. ugo.merkli@i-ch.ch




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER