Die neuste Version des "Weissbuchs" von Marktforscher Robert Weiss gleicht für alle, die mit IT Geld verdienen wollen, einem Schauerroman. In fast allen Segmenten verzeichnete Weiss einen Rückgang.
So verringerten sich letztes Jahr die Umsätze im PC-Hardware-Markt im Vergleich zum Vorjahr um über 14 Prozent. Insgesamt wurden in der Schweiz mit IT 1,25 Milliarden Franken weniger umgesetzt als noch 2001.
Doch Weiss ist kein Schwarzseher. Für 2003 sieht er im PC-Geschäft einen verhaltenen Aufschwung (+6,6% in Stückzahlen). Insgesamt glaubt der Marktforscher, werden sich die gesamten IT-Ausgaben in der Schweiz nach der letztjährigen Schrumpfkur wieder um 3,5 Prozent auf 16,33 Milliarden Franken erholen. Geld sei mit IT-Security, aber auch mit noch sparsameren Geräten zu machen, die immer niedrigere TCOs ermöglichen.
Grosse Hoffnung setzt der Weiss-Report auf das Segment Storage (+8,3%). Von jedem IT-Franken sollen bereits in naher Zukunft 80 Rappen für Speicher anfallen.
Mag man den kurzfristigen Prognosen noch Glauben schenken, spätestens bei Weiss' Voraussagen für 2005 kommen einem doch Zweifel. Dannzumal sollen nämlich rund 250'000 mehr PCs und Notebooks als heute über den Ladentisch gehen. 2007 dann, glaubt Weiss, werden die Schweizer Firmen und Heimanwender tatsächlich fast eineinhalb Millionen PCs und Notebooks kaufen.
Der Weiss'sche Optimismus für das PC-Geschäft scheint uns unbegründet, denn die Schweizer PC-Population ist schon heute sehr dicht. Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass nicht mehr, sondern eher weniger PCs gekauft werden.
Die PC-Industrie hofft nun auf eine Erneuerungswelle 2003/04. Dies dürfte dann aber für lange Zeit die letzte gewesen sein. PCs "halten" heute wesentlich länger als noch vor wenigen Jahren und Applikationen, die den kontinuierlichen Kauf von neuen Maschinen notwendig machen, sind keine in Sicht. Ausserdem wird der Trend zu "Server-based Computing" der hiesigen PC-Industrie wohl stärker zusetzen, als sie das wahrhaben möchte.
