Vor 20 Jahren
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/15
++ Flop für die Riesenfloppy: Mitte August 1988 brachte Insite Peripherals, die von Jim Adkisson, einem der Erfinder der 5-¼-Zoll-Floppy, gegründete Firma, ein Diskettenlaufwerk mit der revolutionär hohen Kapazität von 25 Megabyte pro 3-½-Zoll-Diskette heraus. Der «Floptical Drive» kombinierte die Aufzeichnung auf ein magnetisches Medium mit einer exakten Ausrichtung des Schreib/Lesekopfs per Infrarot-LED und erreichte so im Vergleich zur klassischen Floppy-Disk eine mehr als neunfache Datendichte von 1250 tpi. Die Floptical-Scheiben waren in der gleichen 3,5-Zoll-Plastikhülle untergebracht wie gewöhnliche Disketten, die das Laufwerk dank einem zweiten Schreib/Lesekopf ebenfalls verarbeiten konnte.
Der Floptical-Technik des Erfinders Insite war nicht eben grosser Erfolg beschieden. Während der gesamten Vermarktungsdauer wurden nur gerade 70’000 Drives verkauft, ein guter Teil davon als internes Laufwerk der Indigo- und Indy-Workstations von Silicon Graphics. Mehr Zuspruch erlangte die technisch ähnliche Superdisk von Imation mit einer Kapazität von 120 MByte – davon sollen rund vier Millionen Geräte verkauft worden sein, bis die Technik Anfang des 21. Jahrhunderts durch die Rewritable CD definitiv obsolet wurde.