Schweiz hat Potential zum Fintech-Zentrum
Quelle: Stadt Zürich

Schweiz hat Potential zum Fintech-Zentrum

Eine Studie der Hochschule Luzern bescheinigt der Schweiz das Potential, ein globales Fintech-Zentrum zu werden.
1. März 2017

     

Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern (HSLU) hat zum zweiten Mal eine umfassende Bestandesaufnahme des Schweizer Fintech-Marktes vorgenommen. Die daraus resultierende Studie "IFZ Fintech Study 2017" zeigt auf, dass in der Schweiz die Rahmenbedingungen für Fintech-Unternehmen im internationalen Vergleich ausgezeichnet sind. So wuchs die Zahl der Unternehmen 2016 um 17 Prozent auf 190. 2010 zählte man noch 24 Fintech-Unternehmen. Die Studie beschäftigt sich in einem ersten Teil einerseits mit dem politischen, rechtlichen, ökonomischen, sozialen sowie technologischen Umfeld, und andererseits werden die Geschäftsmodelle der Fintech-Unternehmen ausgewertet. Im zweiten Teil der Studie werden 104 Schweizer Unternehmen vorgestellt, welche digitale Finanzdienstleistungen anbieten.


Das Projektteam hat ein globales Ranking der Fintech-Hubs erstellt, das auf 68 Indikatoren basiert, welche die Rahmenbedingungen bezüglich des politischen und rechtlichen, ökonomischen, sozialen sowie technologischen Umfelds zeigen. Dabei wurden 27 Städte untersucht. Zürich und Genf belegen in diesem Ranking die Plätze 2 und 3 hinter Singapur. Unter anderem wurden Kriterien wie die politische Stabilität, die Effizienz der Behörden, der Zugang zu Krediten und Venture Capital, die Anzahl Studienabgänger in den Bereichen Wissenschaft und Technik sowie der Zugang und der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie berücksichtigt.
Laut der Studie ist Fintech global, der Schweizer Markt sei zu klein für die meisten Geschäftsmodelle. Deshalb verfolgen rund 60 Prozent der hierzulande ansässigen Firmen ein internationales B2B-Modell und sind oft spezialisierte globale Zulieferer von etablierten Finanzdienstleistungsunternehmen. Für das Wachstum der Schweizer Fintech-Industrie sei deshalb wichtig, dass einerseits die Produkte und Dienstleistungen global exportiert werden können, andererseits ein globaler Zugriff auf talentierte Mitarbeitende und Venture Kapital gewährleistet sei. Die Studie kommt auch zum Schluss, dass Fintech-Unternehmen Banken nicht konkurrenzieren würden, wie oft angenommen wird. Dies, weil die Firmen in den meisten Fällen mit den Banken kooperieren oder Zulieferer sind, und ausserdem weil Ertragsmodelle der Fintech-Unternehmen immer mehr in Richtung Lizenzgebühren und SaaS bewegen. (luc)


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