Gewinnrückgang bei Microsoft

Der Umsatz stagniert, der Gewinn geht deutlich zurück - unter anderem wegen der Milliarden-Busszahlung an die EU.
25. April 2008

     

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete Microsoft im Vorjahresvergleich einen leichten Zuwachs beim Umsatz (14,5 statt 14,39 Milliarden Dollar). Der Gewinn ging dagegen deutlich zurück: Während Microsoft im Q3/2007 noch 4,93 Millarden Dollar vorwärts machte, lag der Nettogewinn im vergangenen Q3/2008 mit 4,39 Milliarden um ganze 11 Prozent niedriger.


Der Gewinnrückgang ist laut dem "Wall Street Journal" einerseits deswegen zu verzeichnen, weil der Gewinn im Vergleichsquartal des Vorjahres durch nachträglich verbuchte Einnahmen im Zusammenhang mit Windows Vista eigentlich zu hoch ausfiel - würde man diese Sondereffekte nicht mit einrechnen, wäre der Gewinn nicht gesunken, sondern um 14 Prozent gestiegen. Auf der anderen Seite ist in den vorgelegten Zahlen bereits eine Ausgabe von 1,42 Milliarden für die Zahlung von Bussgeldern an die EU berücksichtigt.



Den grössten Umsatzrückgang gab es mit minus 24 Prozent in der für das Windows-Betriebssystem zuständigen Client-Sparte. Laut Microsoft-Managerin Colleen Healy habe die Softwarepiraterie in Asien im fraglichen dritten Quartal ganz besonders grassiert, weshalb die Windows-Sparte die Ziele verfehlt habe. Die Business-Sparte mit Office als Hauptprodukt blieb mit einem Umsatz-Minus von 1,7 Prozent praktisch stabil. Massiv mehr eingenommen hat Microsoft im Bereich Entertainment and Devices: Mit Xbox, Zune & Co. setzte Microsoft 68 Prozent mehr um als im Vergleichsquartal des Vorjahres.


Das laufende Microsoft-Geschäftsjahr endet am 30. Juni. Erstmals gab Microsoft zusammen mit den aktuellen Quartalszahlen auch eine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr ab. Demnach erwartet das Unternehmen einen Gewinn von 26,7 bis 27,4 Milliarden Dollar, der Umsatz soll zwischen 66,9 und 68 Milliarden liegen. Diese Prognosen liegen am unteren Ende dessen, was an der Wall Street bisher erwartet wurde. (ubi)


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