Die neue HP-Chefin Meg Whitman hat in einem ersten Interview verlauten lassen, dass sie an den Strategien ihres Vorgängers Léo Apotheker festhalten will. Dies berichtet "Bloomberg". Man halte am Plan fest, für rund 10 Milliarden das britische Softwarehaus Autonomy zu übernehmen, und man werde weiterhin prüfen, das PC-Geschäft entweder in einem Spin-off auszugliedern oder abzustossen. Ihre Berufung sei kein Signal zum Strategiewechseln. Der Entscheid fürs PC-Geschäft soll so schnell wie möglich erfolgen.
Analysten zeigen sich gemäss "Bloomberg" besorgt. Die Befürchtung, dass Whitman
HP weiterführen wird wie dies Apotheker getan hat, und dass der Verwaltungsrat an der bestehenden Strategie festhält, scheine sich zu bewahrheiten. Ausserdem stellen Analysten Whitmans Fähigkeit in Frage, mit ihrem Consumer-orientierten Background die Business-Computing-orientierten Divisionen von HP zu führen.
Whitman wird auf entsprechende Vorwürfe mit den Worten zitiert, dass sie zwar keine jahrelange Erfahrung im Enterprise-Business habe, aber sie habe in ihrer Zeit bei Ebay jede Menge Software als einer der grössten Enterprise-Kunden im Silicon Valley gekauft. Chris Whitmore, ein Analyst der Deutschen Bank, entgegnet dem gegenüber "Bloomberg": "Das ist, also würde jemand sagen, ich habe ein iPhone gekauft, also kann ich Apple führen."
(mw)