Schlechte Noten für Private-Banking-Websites
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Schlechte Noten für Private-Banking-Websites

My Private Banking Research hat Private-Banking-Websites unter die Lupe genommen und zeigt sich enttäuscht. Am besten abgeschnitten hat noch die Site der UBS.
6. April 2011

     

Das Schweizer Researchunternehmen My Private Banking Research hat in einer Studie zum zweiten Mal nach 2009 (Swiss IT Magazine berichtete) Private-Banking-Websites unter die Lupe genommen. Das Fazit: Die Qualität der Websites habe sich im Vergleich zur Erhebung von vor zwei Jahren nicht verbessert. "Weniger als die Hälfte der Anbieter meistert die grundlegenden Anforderungen einer Website gut; insbesondere starke inhaltliche Mängel verhindern, dass mehr Kunden über das Internet gewonnen werden", heisst es. Nur ein Drittel der untersuchten Private-Banking-Websites würden zumindest grundlegende Informationen zur Bankgebühren und Kosten bieten, und weniger als 10 Prozent der Websites Daten zu den Renditen von Vermögensverwaltungsportfolios enthalten.


"Potenzielle Kunden finden auf den Private-Banking-Websites nicht die für sie entscheidenden Inhalte", kritisiert Steffen Binder, Research-Director von Myprivatebanking. "Banken und Vermögensverwalter präsentieren zwar sehr gerne ihre Firmengeschichte durch kunstvoll animierte Präsentationen online. Jedoch zeigen sie nur wenig von für den Kunden wirklich relevante Informationen wie zum Beispiel zu Gebühren und Renditen."
Doch es gibt auch positives zu berichten. Die Schweizer Grossbank UBS, die als "weltweit beste Privat-Banking-Website" gekürt wurde, sticht als gutes Beispiel heraus. Gelobt werden die ausgezeichnete Struktur und Menüführung sowie das grosse Angebot von interaktiven Instrumenten und Social-Media-Funktionen. Den zweiten Platz teilen sich Merrill Lynch und die Deutsche Bank mit jeweils 83 Punkten. Während Merrill Lynch eine überlegene Suchfunktion und Kontaktsektion anbietet, kann die Deutsche Bank besonders im Bereich der Social-Media-Anwendungen und der kundenfreundlichen Inhalte punkten. Weiterhin publiziert kein anderer Anbieter online so detailliert die Gebühren der Vermögensverwaltung wie die Deutsche Bank.
Als zentrale Ergebnisse der Studie werden folgende Punkte genannt:

-Navigation und Struktur nicht nutzerfreundlich: Nur ein Drittel der Anbieter kann mit der Nutzerfreundlichkeit ihres Webseitenaufbaus voll überzeugen. Starke Schwächen gibt es in den Suchfunktionen, bei denen 60 Prozent der Banken nicht einmal die Hälfte der möglichen Punkte erzielen.

-Mangel an relevanten Informationen: Die Darstellung der Angebote und des Beratungsprozess ist insgesamt gut, aber die für Kunden wichtigen Informationen zu Kosten und Renditen sind nur bei wenigen Anbietern existent. Auch Basisangaben zur Höhe des verwalteten Vermögens und zur Mindestanlagesumme fehlten bei fast der Hälfte der analysierten Private-Banking-Websites.


-Kontaktoptionen stark, Interaktivität schwach: Bei den Online-Angeboten und -Funktionen für eine schnelle und einfache Kontaktaufnahme erzielen die untersuchten Private-Banking-Websites das beste Ergebnis. Dagegen sind sowohl interaktive Instrumente als auch soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter in den Websites mehrheitlich unzureichend integriert.

-Private-Banking-Websites europäischer Anbieter führend: Von den 15 untersuchten Online-Auftritten von Anbietern mit Hauptsitz ausserhalb von Europa schaffen es nur zwei in die Top 10.


Durchschnittlich erreichten die 40 bewerteten Banken einen Punkteschnitt von 65 von insgesamt 100 möglichen Punkten. Die Top 10 sind:
1. UBS (84 Pkt.)
2. Merill Lynch und Deutsche Bank (je 83 Pkt.)
4. Credit Suisse (82 Pkt.)
5. Banque Pictet (77 Pkt.)
6. Barclays und Credit Agricole (je 74 Pkt.)
7. Julius Bär (73 Pkt.)
9. Société Général und Royal Bank of Canada (je 72 Pkt.)
(mw)


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