Hands-on Sonos Roam: Sonos macht mobil
Quelle: Sonos

Hands-on Sonos Roam: Sonos macht mobil

Mit dem Lautsprecher Roam bringt Multiroom-Spezialist Sonos ein portables Modell auf den Markt, das mit kompakten Abmessungen, geringem Gewicht und gutem Sound zu gefallen weiss. Noch nicht alles ist aber perfekt.
6. April 2021

     

Sonos wird mobil – dieses Mal richtig. Zwar hat Sonos bereits 2019 mit dem Move einen Lautsprecher mit Akku vorgestellt, auf dieses Modell kann das Prädikat "mobil" angesichts eines Gewichts von 3 Kilo nur beschränkt angewendet werden. Anders Roam – der neueste Wurf von Sonos, mit dem sich der Multiroom-Spezialist in die Gefilde von Ultimate Ears und Co. wagt. Wir konnten Sonos Roam noch vor dem Marktstart am 20. April ausprobieren.

Bluetooth-Zugangspunkt

Roam ist nach Move der zweite Sonos-Lautsprecher, der via Bluetooth angesteuert werden kann. Daneben kann Roam wie bei Sonos üblich ins WLAN integriert und damit Teil einer bestehenden Sonos-Multiroom-Installation werden. Was Roam doppelt interessant macht ist, dass der Speaker quasi als Bluetooth-Eingangstor für die Sonos-Welt dienen kann. Gruppiert man nämlich die übrigen Sonos-Lautsprecher im trauten Heim mit Roam, kann auf allen Geräten Musik via Bluetooth ganz einfach ab dem Handy abgespielt werden. Das ist insofern erwähnenswert, als dass dies mit Move nicht möglich ist und es über die Sonos-App bis anhin keine Möglichkeit gab, beispielsweise auf die Mediathek des iPhone zuzugreifen, was vor allem bei der älteren Speaker-Generation, die kein Airplay unterstützen, das Abspielen von eigener Musik verunmöglichte. Mit Roam wird dieses Manko im Nullkommanichts behoben.

Ein zumindest auf dem Papier cooles Feature ist auch Sound Swap. Hört man beispielsweise auf dem Balkon mit Roam Musik und kehrt in die Wohnung zurück, reicht es, den mobilen Speaker mit gedrücktem Play-Button in die Nähe eines der Indoor-Speakers zu halten. Nach einigen Sekunden wird der Roam-Sound abgestellt und dafür auf dem Indoor-Lautsprecher weitergespielt. Allerdings: Der Übergang ist zumindest mit dem Testgerät (auf dem noch nicht die finale Software läuft) nicht fliessend, es dauert ein, zwei Sekunden, bis der Indoor-Speaker nach dem Ausschalten von Roam die Musik übernimmt. Ausserdem funktioniert Sound Swap nur in eine Richtung, man kann also nicht einfach seine Indoor-Musik mit Roam auf den Balkon mitnehmen. Genauso wenig ist es möglich, Musik, die vom Handy via Bluetooth auf Roam abgespielt wird, an den Indoor-Speaker zu übergeben. Und Sound Swap funktioniert mit älteren Sonos-Gerätegenerationen – etwa einer Sonos Play:1 – nicht. Rund um das Feature ist also zu hoffen, dass Sonos noch nachbessert.


A propos nachbessern: Vorerst ist es auch nicht möglich, Roam als Rear-Speaker im Zusammenspiel mit einer Sonos-TV-Soundbar zu nutzen – was sich aufgrund des kabellosen Betriebs eigentlich anbieten würde. Gegenüber "Wired" hat Sonos zumindest angetönt, dass diese Erweiterung in Zukunft allenfalls nachgeliefert wird, wobei offengelassen wurde, ob dies via Software Update auf der ersten oder einer Nachfolge-Speaker-Generation geschehen soll.
Quicktest
Der mobile und gleichzeitig smarte WiFi-Lautsprecher Sonos Roam liefert sehr guten Sound bei kompakten Abmessungen und ist vor allem für Besitzer eines Sonos-Multroom-Systems eine sinnvolle Anschaffung, allein schon deshalb, weil Roam ebendieses System um Bluetooth-Funktionalität erweitert. Noch nicht ganz überzeugen kann das Sound-Swap-Feature, und dass kein Netzteil mitgeliefert wird, ist knausrig.

Kompakt, aber mit ordentlich Wumms

Zum eigentlichen Sound: Im Vergleich mit einem Sonos-One-Lautsprecher – dem kleinsten "regulären" Speaker im Sonos-Programm – kann Roam nicht mithalten. Sonos One als Referenz zu nehmen ist allerdings auch nicht ganz fair, schliesslich hat dieser Lautsprecher rund vier Mal mehr Volumen und Gewicht als Roam. Wäre also zu schön gewesen.

Vergleicht man Sonos Roam aber mit Speakern ähnlichen Ausmasses, kann der mobile Neuling mehr als nur mithalten. Roam hat gerade in den tiefen Frequenzen – sprich bei Bässen – ordentlich Wumms und lässt sich auch bei hoher Lautstärke relativ viel Zeit, bis er zu scheppern beginnt. Und dank der Funktion Automatic Trueplay wird der Sound automatisch seiner Umgebung angepasst – was hörbar ist, wenn man den Speaker etwa mit ins Badezimmer nimmt. Aber man darf angesichts der doch recht kompakten Abmessungen – mit 168 x 62 x 60 Millimeter und 429 Gramm ist Roam etwa kleiner als der vergleichbare UE Boom 3 (183 x 73 Millimeter bei 608 Gramm) – keine Wunder erwarten.


Bezüglich Verarbeitung lässt Roam – erhältlich in schwarz und weiss – keine Schwächen erkennen. Dank dem dreieckigen Design lässt er sich in der höhe oder auch quer aufstellen, die Vorderseite ist ähnlich einer Soundbar mit einem feinen Lochbleck bestückt, während die Ober- und Unterseite gummiert sind. An der Oberseite finden sich auch die Steuertasten für Play/Pause, die Lautstärke und die Sprachsteuerung. Etwas schade: Skip-Buttons sucht man vergebens, gespult wird, indem zwei oder drei Mal der Play-Button gedrückt wird. Auf der Rückseite hat Sonos den Power-Button sowie den USB-C-Ladeanschluss verbaut. Optional kann Roam auch kabellos auf einer Qi-Ladestation aufgeladen werden – Sonos bietet eine passende magnetische Ladeschale, für die allerdings zusätzlich 49 Franken fällig werden. Im Lieferumfang dabei ist lediglich ein USB-C-Kabel, aber kein Netzteil – was etwas knausrig ist angesichts des stolzen Preises von 199 Franken und der Vorgabe, doch wenn möglich ein Netzteil mit mindestens 10W (5V/2.1A) zu verwenden.

Der Speaker ist übrigens IP67-zertifiziert, hat also keine Angst vor Wasser. Und der Akku, dessen Füllstand man via Sonos-App sieht, soll bis 10 Stunden halten, was zwar etwas weniger ist als beim Konkurrenzprodukt UE Boom 3, aber doch für den Tag am See reichen sollte. (mw)
Ladegerät flach wie eine Flunder
Nachdem Sonos für den mobilen Roam-Lautsprecher lediglich ein USB-Kabel, aber kein potentes Netzteil mitliefert, ist Volutz in die Bresche gesprungen. Bei Volutz handelt es sich um einen schwedischen Hersteller, der sich seit zehn Jahren auf die Entwicklung von USB-Kabeln konzentriert und nun ins Geschäft mit Ladesteckern einsteigt. Dabei will Volutz nichts weniger als den "dünnsten klappbaren Ladestecker in der EU entwickelt" haben, der gerade einmal so gross wie eine Bankkarte ist.

"Swiss IT Magazine" hat sich ein Test-Sample zuschicken lassen, und in der Tat ist der Stecker nicht grösser als eine Kreditkarte, aber mit rund 15 Millimeter doch einiges dicker. Ins Portemonnaie passt er also nicht, aber problemlos in die Hosentasche. Ausserdem steht er dank dem klappbaren Stecker kaum aus der Steckdose hervor und sieht für ein Netzteil dank Oberfläche im beigen Stoff – typisch im skandinavischen Stil – auch noch relativ edel aus. Und: Trotz der kompakten Abmessungen liefert der Quantum genannte Stecker 20W Strom, ohne wirklich heiss zu werden beim aufladen. Aktuell muss man die Netzteile noch in Schweden (bei Volutz) für umgerechnet rund 30 Franken bestellen, Volutz hat nach eigenen Angaben aber Alltron als Distributor gewinnen können, so dass die Verfügbarkeit in der Schweiz nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte.


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