Lead Generation für Moderne
Quelle: Konduko

Lead Generation für Moderne

Der Konduko-Reader des gleichnamigen Start-ups soll die Lead-Generierung zum Kinderspiel machen. Hierfür setzt das Unternehmen auf einen Technologien-Mix.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/10

     

So banal es klingen mag: Eine erfolgreiche Messe ist eine Messe, an der möglichst viel verkauft wird und möglichst viele Leads generiert werden. Letzteres soll mithilfe des Konduko-Readers zum Kinderspiel werden. Denn das kleine Stück Hardware nimmt den Kunden das mühsame Sammeln von Visitenkarten ab, indem es die benötigten Informationen zu den Standbesuchern jeweils automatisch von einem Badge oder einem Smartphone in die Cloud überträgt.
Die Idee für den Konduko-Reader ist nicht komplett neu, wie Saverio Patimo, einer der beiden Gründer des Start-ups, erklärt. Sein Partner Matthew Harris führt daher den entscheidenden Faktor ins Feld: «Anders als die Systeme der Konkurrenz ist unser Reader komplett unabhängig von einer Internetverbindung. Dieser Vorteil zeigt sich insbesondere an sehr stark frequentierten Orten wie an einem Flughafen oder wie bereits angetönt an einer Messe, wo die Internetverbindungen teils doch eher instabil sind.»

Scannen und fertig

Möglich macht diese Internetunabhängigkeit ein Mix aus verschiedenen Technologien. So unterstützt der Konduko-­Reader neben WiFi auch RFID-Chips und NFC. «Der Konduko-Reader wurde so konzipiert, dass gleichzeitig bis zu fünf WiFi-Verbindungen bereitgestellt sowie bis zu 150’000 Berührungen registriert werden können», so Harris. Und er führt aus: «Interessiert sich ein Messebesucher für ein Produkt, so hat er die Möglichkeit, seinen Besucherbadge oder sein Smartphone auf den Reader zu legen. Er erhält daraufhin detaillierte Informationen zu dem Produkt. Diese werden entweder direkt auf das mobile Endgerät gespielt oder aber per E-Mail versandt.»
Die Aussteller erhalten im Gegenzug die Personendaten der Besucher, welche entweder auf dem Badge hinterlegt oder vom Besucher selbst in sein Smartphone getippt wurden. Die Daten werden jeweils direkt in der bei Amazon Services gehosteten Cloud hinterlegt. Sollte aber einmal keine stabile Netzwerkverbindung verfügbar sein, so speichert der Konduko-­Reader sämtliche Angaben auf einem integrierten Speicher. Nach dem Event wird die Box via USB an einen Computer gehängt, und anschliessend können die Daten kopiert werden.

Angestellter wird Unternehmer

Die Idee für den Reader kam den beiden Unternehmern, während sie für eine Firma arbeiteten, die Netzwerksysteme für Events liefert. «Uns wurde von vielen Seiten zu Ohren getragen, dass die verfügbaren Systeme zur Lead-Generierung erhebliche Lücken aufweisen. Als besonders störend empfunden wurde dabei die zuvor erwähnte Internetabhängigkeit», erinnert sich Patimo. Sie beschlossen daher, einige Technologieverantwortliche in ihr Vorhaben einzuweihen. Diese unterstützten die Idee, weshalb sich die beiden dazu entschieden, ihre Jobs aufzugeben und ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Bis zur Lancierung der Lösung war es aber ein weiter Weg.
Während gut zehn Monaten waren Patimo und Harris neben dem Sammeln von Geld vor allem mit der Erforschung verschiedener Technologien für den Reader beschäftigt. «Klar hat man die Spezifikationen zu den Technologien. Trotzdem sollte man jeweils prüfen, ob sich die Angaben auch mit der Realität decken», begründet Harris dieses Vorgehen.

Als der erste Prototyp fertig gestellt war, nutzten die beiden Gründer diesen, um ihre Theorie mithilfe der Universität HEIG-VD in der Praxis zu überprüfen. Auf Basis der resultierenden Ergebnisse feilten sie schliesslich an einem zweiten Prototyp, der im März 2014 an einer kleinen Messe in Bologna zum ersten Mal live zum Einsatz kam. Nun befindet sich das Unternehmen inmitten der Massenproduktion und ist in der Lage, durch die Vermietung der Reader Geld zu verdienen. «Unsere Kunden können verschiedene Packages beziehen. Das günstigste umfass einen Reader und kostet für die gesamte Ausstellungszeit 350 Franken», erläutert Patimo das Geschäftsmodell.

Leader in Europa


Das Ziel lautet nun, sich im Bereich der Lead-Generierung europaweit als Leader zu etablieren – bislang hat das Start-up erst den deutschen, den italienischen und den Schweizer Markt erschlossen. Aktuell arbeitet man an der Expansion nach Frankreich und Grossbritannien.
Konduko will aber nicht bloss andere Länder erobern, sondern plant auch die Erschliessung weiterer Branchen. So verrät Patimo: «Bislang konzentrieren wir uns auf Messen, da Händler auf Leads angewiesen sind und dementsprechend bereit sind, für ein gutes System zu bezahlen. Wir möchten aber bald schon Retailer und Kreuzfahrtveranstalter für unsere Lösung begeistern.»
Doch um in all den neuen Märkten Fuss fassen zu können, sind die beiden Unternehmer auf Geld angewiesen. Rund zwei Millionen Franken benötigen sie, um die Fertigung und die Expansion zu forcieren. Diese gilt es nun aufzutreiben.
(af)


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