Gesunde Haltung vor dem Bildschirm

Von Imelda Stalder

Rückenschmerzen und brennende Augen gehören für viele Menschen zum Büroalltag. Doch in den meisten Fällen kann mit einfachen Tipps eine Verbesserung erreicht werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/06

     

Heutzutage verbringt knapp die Hälfte aller Beschäftigten in Bürobetrieben mehr als sieben Stunden täglich vor dem Bildschirm. Deshalb lohnt es sich, ein paar Minuten aufzuwenden, um mit einfachen Handgriffen die Prävention für die Arbeit am Bildschirm zu verbessern. Denn mit geringem Aufwand lassen sich bei der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz entscheidende Verbesserungen erreichen.

Beschwerden bei der Bildschirmarbeit


Bei der Arbeit am Bildschirm müssen Augen und Nacken viel leisten: 12’000 bis 33’000 Kopf- und Blickbewegungen zwischen Bildschirm, Tastatur und Unterlagen und 4000 bis 17’000 Pupillenreaktionen pro Tag. Wenn die Lichtverhältnisse am Bildschirmarbeitsplatz nicht stimmen, werden die Augen überanstrengt. Ein Teil der Beschäftigten klagt denn auch über häufige oder ständige Augenbeschwerden, wie müde, brennende und tränende Augen, welche die allgemeine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Hinzu kommen bei der Bildschirmarbeit auch Beschwerden, die spezifisch mit der sitzenden Tätigkeit zu tun haben, so etwa Rückenbeschwerden, Verspannungen sowie Sehnen- und Muskelleiden. Allein wegen Muskel-Skelett-Schmerzen gehen Jahr für Jahr in der Schweiz rund 1,6 Millionen Arbeitstage verloren. Diesen Beschwerden so gut wie möglich vorzubeugen, lohnt sich auch für die Arbeitgeber. Denn grösstenteils tragen sie die Kosten bei Absenzen – und ein verlorener Arbeitstag kostet im Schnitt 600 Franken.

Den Bildschirmarbeitsplatz gesundheitsfördernd einrichten

Meistens geht es bei der Prävention im Büro nicht um Neuanschaffungen, sondern um die richtige Nutzung der schon vorhandenen Büromöbel und Geräte, wie zum Beispiel die richtige Positionierung von Bildschirm, Tastatur und Maus oder individuell eingestellte Stühle und Tische.
Schon kleine Veränderungen, die jeder Mitarbeitende selber machen kann, reichen oft aus, um Rücken, Nacken und Augen zu schonen. Das notwendige Wissen dazu lässt sich mit Broschüren und Online-Lernmodulen der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) leicht aneignen. So sollte beispielsweise beim Bildschirm-Arbeitsplatz folgendes beachtet werden:
-Wenn Sie aufrecht auf Ihrem Stuhl sitzen, sollte die Tischhöhe so eingestellt sein, dass Ihre Ellbogen locker auf dem Tisch aufliegen, ohne die Schultern anzuheben.
-Stellen Sie die Höhe Ihres Stuhls so ein, dass Ihre Füsse flach auf dem Boden stehen. Ober- und Unterschenkel sollten einen Winkel von mindestens 90 Grad bilden.
-Tastatur, Arbeitsdokumente und Bildschirm sollen auf einer Geraden liegen, um Körperverdrehungen zu vermeiden.
-Richten Sie den Arbeitsplatz so ein, dass kein störendes Licht im Bildschirm reflektiert.

-Stellen Sie den Bildschirm gerade vor sich hin, damit Sie ihren Kopf nicht seitlich ab-drehen müssen.
-Der Abstand zwischen Augen und Bildschirm beträgt idealerweise eine Armlänge, bei grösseren Bildschirmen etwas mehr.
-Die Höhe des Bildschirmes sollte so eingestellt sein, dass der obere Bildschirmrand eine Handbreit unter Ihrer Augenhöhe ist.
-Stellen Sie den Bildschirm nicht näher, wenn Sie Texte am Bildschirm nicht gut lesen können. Erhöhen Sie stattdessen die Schriftgrösse in Ihrer Applikation.
-Platzieren Sie Dokumente zwischen der Tastatur und dem Bildschirm und nicht vor der Tastatur.
-Legen Sie die Tastatur gerade vor sich, also parallel zur Tischkante. Der Abstand zur Tischkante ist idealerweise so breit, dass Sie ihre Handballen locker auf dem Tisch abstützen können. Die Maus sollte zudem so nah wie möglich bei der Tastatur zu liegen kommen.

Auf Praevention-im-buero.ch sind neben weiteren Tips und Fragen zur Prävention am Arbeitsplatz auch noch Literaturangaben zu den Themen Büroplanung und -einrichtung, Ergonomie und Unfallverhütung zu finden.





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