Starke Nachfrage nach neuen ICT-Fachausweisen

Im Mai informierte ICT-Berufsbildung Schweiz, dass sie rasch auf die von den Betrieben gemeldeten Bedürfnisse an die Qualität der Fachleute reagiert und vier neue Berufsprüfungen konzipiert hat. Die Ankündigung hat sofort Wirkung gezeigt, die Nachfrage stieg deutlich.
von Alfred Breu, Vizepräsident ICT-Berufsbildung Schweiz

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/09

     

Entsprechend der starken Nachfrage haben sich verschiedene Institute zur raschen Umsetzung der Vorbereitungslehrgänge entschlossen. Die ersten beginnen bereits Ende Oktober – weitere komprimieren den Unterricht und beginnen im Verlauf des Winters. Erfreulich ist, dass in allen Landesteilen Angebote zur Vorbereitung für alle vier Berufsprüfungen entstanden sind. Im Mai 2013 werden dann die zentral organisierten Berufsprüfungen abgenommen und den erfolgreichen Absolvent/-innen der eidg. Fachausweis ausgehändigt.

Ausrichtung auf die Grundbildungsabsolvent/-innen

Die Ergebnisse der Berufsfeldanalyse 2010 waren ganz klar: Das Berufsfeld Informatik braucht ausreichend Fachleutenachwuchs von hoher Kompetenz. Direkteinsteiger sind kaum mehr gesucht, in 60 Prozent der zu rekrutierenden Fachleute wird ein höherer Abschluss oder ein Hochschulabschluss erwartet. Das überrascht kaum; es gab schon lange viele Signale in diese Richtung. Die neuen Berufsprüfungen führen zu

- Applikationsentwickler/-in mit eidg. Fachausweis
- System- und Netzwerktechniker/-in mit eidg. Fachausweis
- Wirtschaftsinformatiker/-in mit eidg. Fachausweis
- Mediamatiker/-in mit eidg. Fachausweis


Das Konzept fokussiert vollständig auf den eigentlichen Beruf dieser Personen. Mit der Grundbildung, der Lehre, Informatikmittelschule, Ausbildungsgängen an Privatschulen etc, die zum eidg. Fähigkeitszeugnis führen, wird die Grundkompetenz des jeweiligen Berufes erworben. Grundlage dazu sind 30 bis 35 Module zu je 40 Lektionen in handlungsorientiertem Informatik-/Mediamatik-Fachunterricht. Die Lernenden erwerben das notwendige Konzeptwissen und setzen es dann direkt praktisch um. Im Modul «Internet-Server in Betrieb nehmen» oder «Anwendung objektorientiert realisieren» beispielsweise werden die nötigen Grundlagen erlernt und dann ganz konkret auch angewendet. Das verschafft die Kompetenz, die im Beruf verlangt wird. Darauf aufbauend folgt die Vorbereitung zur Berufsprüfung in weiteren 16 Modulen, womit eine deutliche Kompetenzsteigerung im Fachbereich erreicht wird. Entsprechend sind die Fachleute mit eidg. Fachausweis am Markt sehr gesucht. Berufsleute mit eidg. Fachausweis oder eidg. Diplom gehören entsprechend zur Gruppe mit der absolut tiefsten Arbeitslosenrate – deutlich tiefer als mit einem Hochschulabschluss.

Die Berufsprüfung ICT – und jeder will Sie!

ICT-Berufsbildung Schweiz sorgt dafür, dass die Möglichkeit vorhanden ist – jetzt liegt es an den Betrieben und den Einzelnen, auch etwas für sich und für seine Fachleute zu tun. Die Stärke der Berufsprüfungen ist, dass sie in der konzeptionellen und operationellen Verantwortung der Branchen- oder Berufsverbände sind. So hat auch ICT-Berufsbildung Schweiz die Kompetenzprofile (das zu erreichende Niveau der Bildung) mit den Betrieben festgelegt und entsprechend Grundlagen für die Schulen (Modulbeschreibungen) erarbeitet. Die Bildung entspricht genau den Bedürfnissen der Wirtschaft und befähigt die Absolventen/Absolventinnen ideal für gute Fach- oder Führungspositionen und -Karrieren.

Auch für Fachleute ohne ICT-Lehrabschluss

Auch langjährige ICT-Fachleute ohne entsprechendem Abschluss können sich zur Berufsprüfung vorbereiten. Sie benötigen entsprechend ihrer Vorbildung eine längere Berufspraxis in der ICT, resp. dem jeweiligen Schwerpunkt. Die Zulassungsbedingungen und alle Bildungsinhalte und die Lehrgangsanbietenden Institute sind auf www.ict-berufsbildung.ch einsehbar. Es lohnt, sich dort einmal umzusehen.


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