Geschäftsdaten optimal nutzen


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/20

     

Datenbanken werden immer mehr zum Zentrum für alle möglichen Anwendungen von Customer Relationship Management (CRM) über Supply Chain Management (SCM) bis hin zur Business Intelligence (BI). Je konsolidierter all diese Systeme mit einer einzigen Datenbank zusammenspielen, desto grösser ist der Nutzen, der sich aus den Daten ziehen lässt. Entsprechend verlagert sich den auch die Funktion von mit historischen Daten gefüllten reaktiven Systemen hin zu Data Warehouses, die dank umfangreicher Analysen und Berichten quasi in die Zukunft schauen und so Hinweise zur Steuerung des Unternehmens geben: die Datenbank wird zum Motor einer Firma und kann neue Services und Geschäftsfelder hervorbringen. Dies kann auch für KMU nützlich sein – ein Trend, der von verschiedenen Herstellern erkannt und mit speziellen Produkten für kleinere Unternehmen unterstützt wird. So bieten beispielsweise Oracle, IBM und Microsoft günstige Einsteigerversionen ihrer Datenbanksuiten, während andere die Nischen im BI-Bereich zu füllen versuchen.


Open-Source-CRMs für KMU geeignet

Nicht gerade um eine Nische handelt es sich dagegen beim CRM-Markt, den einige Anbieter von Open-Source-Software für sich entdeckt haben. Während gemäss aktuellen Studien in den nächsten Jahren kaum mit ernstzunehmenden Open-Source-Projekten in geschäftskritischen Bereichen wie ERP (Enterprise Ressource Planning) oder SCM (Supply Chain Management) gerechnet werden kann, haben sich im Open-Source-CRM-Markt die ersten Anbieter etabliert. Ein Vergleich mit kommerziellen Lösungen, wie sie etwa Siebel, SAP, Epiphany oder Peoplesoft anbieten, zeigt allerdings, dass die Open-Source-Lösungen noch länger nicht mithalten können werden. Im Gegenteil – die lizenzfreien CRM-Alternativen kranken nicht nur an einer deutlich eingeschränkten Funktionalität, sondern sind meist auch von der Architektur her nicht für ein grösseres Datenaufkommen geeignet. Dennoch empfehlen die Autoren einer aktuellen Studie, den Einsatz von Open-Source-CRMs vor allem in kleineren Unternehmen zumindest in Betracht zu ziehen und so von der hohen Flexibilität der Produkte zu profitieren, sofern man mit den Einschränkungen leben kann.


RFID-Einsatz überfordert ERP-Systeme

Eine wichtige Rolle in der Supply Chain spielen künftig als designierte Nachfolger der klassischen Barcodes die RFID-Tags. Wenn es um dieses Thema geht, steht üblicherweise die Befürchtung im Vordergrund, dass durch diese Technologie der sogenannte «gläserne Konsument» ermöglicht und sämtlicher Datenschutz in den Wind geschlagen wird. So einfach, wie das von den RFID-Gegnern oft und gern dargestellt wird, verhält sich die Sache allerdings nicht. Im Gegenteil – der Aufwand für die Sammlung von Daten mag zwar durch RFID sinken, die Verknüpfung der verschiedenen Sammlungen und der logistische Umgang damit ist allerdings ein anderes Paar Schuhe. Ähnliche Probleme ergeben sich auch in der Supply Chain: RFID wird zwar den Umgang mit Produkten auf weiter Ebene vereinfachen, aktuelle SCM- und ERP-Systeme sind aber schlicht nicht in der Lage, mit den riesigen Datenmengen umzugehen, die sich bei feingranularer Verteilung von RFID-Tags auf alle nur denkbaren Produkte ergeben würden.




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