Pentium 4 in Rente, neue CPUs


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/14

     

Eine Ära geht zu Ende: Intel schickt die Netburst-Architektur für Desktops in Rente. Nachdem die Produktpalette bereits mehrmals verschlankt und der Celeron-D komplett eingestellt wurde, sollen nun auch die verbleibenden Pentium-4- und Pentium-D-Prozessoren verschwinden. Bis zum 7. Dezember dieses Jahres akzeptiert Intel noch Bestellungen, die bis August 2008 ausgeführt werden. Danach ist Schluss – wenn auch nicht ganz. Für Mehrprozessor-Systeme bietet Intel den noch im letzten Jahr vorgestellten Xeon 7100 an, der noch auf der Netburst-Architektur basiert. Er wird aber bereits in diesem Herbst durch den Quad-Core «Tigerton» mit Core-Mikroarchitektur ersetzt.


Neues Namensschema

Ebenfalls in Rente schicken will Intel laut der taiwanesischen Digitimes das aktuelle Namensschema, das laut Intel zu kompliziert sei. So sollen ab 2008 Core 2 Quad, Core 2 Duo und Core 2 Solo einfach nur Core 2 heissen. Was man genau für einen Prozessor bekommt, muss man anhand der Modellnummern herausfinden. Dem mangelnden Bekanntsheitsgrad der Technologie-Plattformen Viiv und vPro/Centrino will Intel mit einer Umbenennung in «Intel Core 2 Duo Processor with Viiv Technology» und «Intel Centrino with vPro Technology» begegnen.


Mehr Xeons

Bis es soweit ist, gibt es Zuwachs für die Xeon-Produktreihe 5300 mit Clovertown-Kern. Während der X5365 mit einer Taktrate von 3,0 GHz Intels schnellster Quad-Core-Prozessor ist, der mit einer typischen Leistungsaufnahme von 120 Watt dafür ordentlich Strom zieht, setzt der L5335 auf eine möglichst tiefe Leistungsaufnahme. Bei einer Taktfrequenz von 2,0 GHz und einem FSB von 1333 MHz soll er sich mit gerade einmal 50 Watt begnügen. Derartige Werte erreichten bisher nur Modelle mit einem FSB von 1066 MHz und einer Taktfrequenz von 1,86 GHz.


Details zu «Montvale»

Bekannt wurden ebenfalls erste Details zur nächsten Version des Itanium 2 namens «Montvale», der gegen Ende Jahr erscheinen dürfte und bestenfalls eine leichte Frischzellenkur statt der erhofften Revolution darstellt. Statt bis zu 3 GHz wird er nur einen schnelleren FSB und einige Stromspartechniken sowie kleinere Strukturbreiten von 65 nm erhalten. Mehr Geschwindigkeit wird erst der Quad-Core «Tukwila» bieten, der Ende 2008 samt der Hypertransport-Kopie QuickPath erscheinen soll.


Intel verdient zu viel

Laut einer von AMD in Auftrag gegebene Studie hat Intel durch Monopolmissbrauch zwischen 1996 und 2006 60 Milliarden Dollar an «Monopolrente» eingefahren und werde in den nächsten 10 Jahren weitere 80 Milliarden erwirtschaften, sollte sich der Prozessormarkt nicht öffnen. Als Grundlage für die Zahlen dient die mit 16 Prozent aussergewöhnlich hohe Gewinn­marge Intels.




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER