Start-ups für den smarteren Planeten
Quelle: Vogel.de

Start-ups für den smarteren Planeten

Mit der frisch lancierten Initiative «Global Entrepreneur» unterstützt IBM Jungunternehmen, die Softwarelösungen im Rahmen der Smarter-Planet-Themen entwickeln.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/10

     

Bei IBM dreht sich seit einiger Zeit alles um den Kernbegriff «Smarter Planet»: Die ICT nähert sich der physikalischen Welt an – Sensoren erfassen eine Unmenge von Daten, die über ein allgegenwärtiges Netzwerk kommuniziert und durch intelligente Systeme analysiert werden wollen. Die Welt soll so insgesamt «smarter» werden, und zwar in fast allen denkbaren Bereichen von Banking über das Gesundheitswesen bis zur Wasserversorgung.



Partner für smarte ICT-Lösungen

Mit dem Programm «Partner World» betreut IBM traditionell globale und lokal tätige System-integratoren, Value-Added-Reseller und -Distributoren sowie Softwareentwickler (Independent Software Vendors, ISVs) sowie «nichttraditionelle» Partner wie NGOs, die ebenfalls Lösungen für den smarteren Planeten erarbeiten. In der Schweiz und in Österreich sind laut Patrick Cadonau, Leader ISV & Developer Relations, rund 900 ISVs registriert. Sie erhalten kostenlose Unterstützung auf verschiedenen Ebenen, von der Online-Plattform DeveloperWorks bis zu Co-Marketing-Aktionen. Von der Betreuung profitierten bis anhin in erster Linie gestandene Entwicklungsfirmen – um Start-ups hat sich IBM nicht speziell gekümmert.


Eigenes Start-up-Förderprogramm

Dies soll sich nun ändern. Am 6. September lancierte IBM in der Schweiz die in den USA schon im März gestartete Initiative «Global Entrepreneur». Damit sollen Jungunternehmen bei ihrer Geschäftsentwicklung unterstützt werden. Die Teilnahme steht Entwicklungsfirmen offen, die sich in Privatbesitz befinden – börsenkotierte Unternehmen sind ausgeschlossen – und seit maximal drei Jahren aktiv sind. Massgeblich ist dabei das Gründungsdatum des aktuellen Unternehmens: Wer seit zehn Jahren eine Einzelfirma hatte und sie vor zwei Jahren in eine AG übergeführt hat, darf teilnehmen.


Die dritte Bedingung: Der Global Entrepreneur muss eine Software-basierte Lösung entwickeln, die zu den Smarter-Planet-Themen passt. Die Lösung muss laut Siddharta Arora, der als Technology Manager IBM Innovation Center in der Schweiz für die Global-Entrepreneur-Initiative zuständig ist, zudem wiederverkaufsfähig sein – das Programm ist nicht für Systemintegratoren gedacht, die ausschliesslich projektspezifische Lösungen bauen.



Persönliche Unterstützung

Einmal akzeptiert, profitieren die Teilnehmer nach dem Motto «Product, People, Promotion» dreifach vom Global-Entrepreneur-Programm: Sie können zu Test- und Entwicklungszwecken kostenlos sämtliche Produkte aus dem IBM-Softwarekatalog nutzen, vom Websphere-Server bis zu den BI-Lösungen von Cognos. Dank einer Partnerschaft mit Amazon stehen IBM-Softwarekomponenten zudem auch in der Cloud gratis zur Verfügung.

IBM stellt zweitens einen Project Resource Manager, der bei der Wahl der IBM-Leistungen und -Technologien hilft, die für das jeweilige Projekt nützlich sein könnten. Software- und Hardware-Ingenieure von IBM unterstützen den Lösungsentwickler bei technischen Fragen. Dazu kommen die Online-Ressourcen und Schulungen des allgemeinen ISV-Programms. Und drittens stehen verschiedene Marketing-Programme zur Erhöhung der Visibilität der entwickelten Lösung bereit, sowohl IBM-intern – Stichwort Kontakt zur IBM-Salesforce – als auch gegenüber dem Markt.


Zugang zum Innovation Center

Ein wichtiges Element der Start-up-Betreuung ist das Ende 2008 eröffnete Innovation Center am IBM-Sitz in Zürich. Die Global Entrepreneurs haben Zugang zu einer umfassenden Infrastruktur für Tests und Entwicklung: Es stehen sämtliche aktuellen IBM-Systeme vom Z10-Mainframe über ein Power-770-System bis zu Blade-Servern sowie die Storage-Systeme DS8100 und DS4700 zur Verfügung.


Die Teilnehmer können hier ihre Lösung auf die IBM-Plattformen anpassen und entsprechend testen. Zwei Beispiele: Der Winterthurer Entwickler Razuna konnte seine gleichnamige Digital-Asset-Management-Lösung mit Unterstützung von IBM-Ingenieuren in zwei Tagen auf DB2 migrieren, und Doodle hat mit Hilfe der Ressourcen des Innovation Center ein Widget entwickelt, das die bekannte Terminfindungslösung auch für Lotus-Notes-Anwender zugänglich macht – dies war ausschlaggebend für ein aktuelles Kundenprojekt.


Kein direktes Element der Global-Entrepreneur-Initiative sind Finanzierung und eigentliche Business-Unterstützung. Dazu arbeitet IBM mit verschiedenen Partnern zusammen; in der Schweiz sind dies das Institut für Jungunternehmer, der Technopark Zürich, CTI-Venture, Swisscom Ventures und die jurassische Organisation Creapole.

(ubi)


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