Deindeal.ch bringt Group-Shopping
Quelle: Vogel.de

Deindeal.ch bringt Group-Shopping

Die Group-Shopping-Webseite Deindeal.ch bietet ihren Usern Lifestyle-Angebote in den Bereichen Gastronomie, Wellness, Beauty und Kultur mit bis zu siebzig Prozent Rabatt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/07

     

Mindestens fünfzig Prozent Rabatt erhält man bei Deindeal.ch für eine Shiatsu-Massage, ein romantisches Nachtessen oder auch einen flippigen Haarschnitt. Das Group-Shopping-Portal bringt Angebote aus den Bereichen Gastronomie, Wellness, Beauty, Kultur und Freizeit zu stark vergünstigten Preisen. Interessierte können innerhalb eines bestimmten Zeitraums das jeweils auf der Webseite aufgeschaltete Angebot mit einem Rabatt zwischen fünfzig und siebzig Prozent kaufen.


Das Konzept, welches diese Rabatte ermöglicht, ist allerdings nicht neu, wie Mitgründer Amir Suissa zugibt: «Wir behaupten nicht, etwas total Neues zu machen, aber wir sind die Ersten, die das Gruppen-Coupon-Konzept in die Schweiz gebracht haben.» Inspirieren lassen haben sich die Gründer vom amerikanischen Unternehmen Groupon.com. Das Vorbild startete im August 2009 und hat in den ersten neun Monaten 4,5 Millionen Gutscheine verkauft, 181 Millionen Dollar Rabatte verhandelt und einen Umsatz von 150 Millionen Dollar erzielt. «Groupon hat eine Webseite entwickelt, die Kunden zeigen soll, wie das Konzept funktioniert. Es hat sich herausgestellt, dass dies die beste Anleitung war, sie zu kopieren», erklärt Suissa mit einem Augenzwinkern.


Garantierter Mindestumsatz

Damit ein Deal stattfindet, muss eine Mindestanzahl von Käufern zusammenkommen. Wird diese nicht erreicht, wird das Angebot nicht umgesetzt und dem Anbieter fallen keine Kosten an. Umgekehrt hat dieser beim Zustandekommen des Deals durch die Mindestanzahl an Käufern einen garantierten Mindestumsatz. Dies ermöglicht Deindeal, einen attraktiven Rabatt für seine Nutzer zu verhandeln. Für den Anbieter springt je nach Preisnachlass ein Nettoumsatz um 30 Prozent raus. Zusätzlich spekuliert der Anbieter natürlich darauf, dass ein durch die Aktion gewonnener Kunde zusätzlich zur gekauften Dienstleistung noch mehr Geld ausgibt und vielleicht sogar zum Stammkunden wird.


Um den Deal zu aktivieren, setzt Deindeal auf die klassische Mund-zu-Mund-Propaganda der Nutzer. Der interessierte Käufer kann ein Angebot via Facebook, Twitter oder E-Mail seinen Freunden weiter empfehlen. «Deindeal ist die perfekte Verschmelzung von Social Networking und E-Commerce», ist Suissa von dem Konzept überzeugt.


Eine konkrete Strategie, welche Angebote bei Deindeal.ch aufgenommen werden, gibt es nicht. Das Angebot muss allerdings zum urbanen Zielpublikum passen und zwei Bedingungen erfüllen. Erstens: «Mein Team und ich müssen uns gut dabei fühlen, das Angebot auf unserer Facebook-Seite zu posten. Wir müssen das Angebot selber kaufen wollen.» Und zum Zweiten soll die Qualität des Angebots stimmen. Bis jetzt waren vor allem Essensgutscheine und Wellness-Coupons im Angebot – «Restaurants laufen wirklich gut in Zürich», so Suissa.


Zürcher sind kaufkräftig

Der Launch von Deindeal wurde nach nur sieben Wochen Vorbereitungszeit Ende März durchgeführt. Der erste Deal, ein Brunch zum halben Preis, wurde auf Anhieb 95 Mal verkauft. Der durchschnittliche Gutscheinpreis beträgt aktuell 40 Franken, wobei dieser anfangs noch bei 25 Franken gelegen hatte. «Es hat sich aber herausgestellt, dass die Leute in Zürich nicht nur 25 Franken, sondern eher 50 oder gar 70 Franken sparen wollen und deshalb bereit sind, viel mehr für einen Deal auszugeben», begründet Suissa diese Erhöhung.


Aktuell liegt der durchschnittliche Rabatt bei 55 Prozent. In den ers-ten elf Wochen hat Deindeal 40 Deals durchgeführt, dabei 4500 Gutscheine verkauft, 200’000 Franken Rabatte verhandelt und einen Umsatz von 165’000 Franken erzielt.


Wieviele der Gutscheine auch tatsächlich eingelöst werden, weiss Suissa nicht. «Der branchenübliche Durchschnitt liegt aber bei 80 Prozent.» Sobald ein Deal stattfindet, erhält der Anbieter einen fixen Betrag sowie einen weiteren Betrag für jeden zusätzlich verkauften Coupon. Nach Ablauf des Deals erhält der Anbieter eine Liste mit den verkauften Coupons und sein Geld. «Wenn jemand seinen Gutschein also nicht einlöst, ist das ein Profit für den Anbieter.»



Franchisee in Spanien

Das erste Angebot wurde in Zürich lanciert, unterdessen können bereits in fünf Städten in der Schweiz Deals gekauft werden. Geplant ist ein Ausbau in weitere Schweizer Städte, auch die Westschweiz und das Tessin sollen bald vertreten sein.


Mittlerweile gibt es auch in der Schweiz einen Konkurrenten, Citydeal. Dieser wurde vor nicht allzu langer Zeit von Groupon übernommen. Für die Gründer von Deindeal ist eine solche Exit-Strategie aber keine Option. «Wir wollen Deindeal in der Schweiz profitabel machen. Ausserdem haben wir bereits ein Franchise-Unternehmen, Ofertius.com, in Spanien.»

(tsi)


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