10-Zoll-Rechner fürs Business
Quelle: Vogel.de

10-Zoll-Rechner fürs Business

Kaum ein Hersteller ohne Netbook im Portfolio. Für den Business-Einsatz taugen die Minirechner aber nur bedingt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/03

     

= ja= nein; k.A. = keine Angaben; 1) drehbar für Tablet-Modus; 2) pro Akku, 2 Akkus mitgeliefert




11 Netbooks

Im vergangenen Jahr konnte der Netbook-Markt in Westeuropa um 20 Prozent zulegen, so Gartner. Somit ist der Marktanteil im gesamten Notebook-Markt auf rund 20 Prozent angewachsen. Gartner berichtet weiter, dass im letzten Quartal 2009 weltweit 90 Millionen PCs verkauft wurden, was der stärks­ten Absatzsteigerung seit sieben Jahren entspricht. Hauptverantwortlich dafür seien Notebooks im Niedrigpreis-Segment sowie Netbooks gewesen. Damit wird klar: Die kleinen Rechner sind im Trend, und praktisch jeder Hersteller hat heute mindestens einen der Mini-Mobilrechner im Angebot. Ob das rasante Wachstum jedoch im Stil von 2009 weitergehen wird, scheint fraglich. Die Hersteller zumindest zeigen sich eher pessimistisch. «Die Spitze im Netbook-Verkauf ist aus unserer Sicht bereits erreicht», erklärt etwa Luzia Krieger, Marketing Communications Manager bei Littlebit Technology. Und auch bei Asus, Vorreiter im Netbook-Geschäft, glaubt man, dass die Netbooks in Zukunft den traditionellen Notebooks nicht mehr weiter Marktanteile abnehmen werden. Und bei Lenovo ist man sich im klaren darüber, dass «die immensen Wachstumsraten der vergangenen Quartale sicher nicht einfach zu überbieten sind.»



Grösser oder kleiner

Stattdessen setzen die Hersteller Hoffnung ins Geschäft mit Subnotebooks. Asus: «Bewegung wird es eher im Bereich der 12- bis 14-Zoll-Geräte geben.» Auch Littlebit sieht in diesem Bereich Chancen und verweist darauf, dass auch herkömmliche Notebooks heute im Preissegment von Netbooks zu haben sind. Eine weitere Entwicklung sehen die Hersteller zudem in der Verschmelzung von Mobiltelefon und Mobilcomputer. Lenovo zum Beispiel hat bereits das LePhone gezeigt, ein Hybridnotebook im Handyformat. Ähnlich tönt es von Diego Peier, Marketing und Communications, Fujitsu: «Wir denken, dass die Grenzen zwischen Telefon und Kleinstcomputer verschwimmen werden. Sie sehen ja beim Nokia N900, wohin der Weg gehen kann. Die Funktionalitäten der Endgeräte werden sich aufeinander zubewegen, der Kunde will in der Regel ein Gerät haben, das leicht und praktisch ist und seine Bedürfnisse erfüllt.»




Nicht für jedes Anwendungsgebiet

Ohnehin stellt sich die Frage, ob ein Netbook den Bedürfnissen von Business-Anwendern gerecht werden kann. Toshiba beispielsweise empfiehlt sein Modell als Zweitgerät. Im Geschäftsalltag mache ein Netbook dann Sinn, wenn man viel unterwegs ist. Für Peier von Fujitsu eignen sich Netbooks durchaus als vollwertiges Business-Gerät: «Netbooks sind inzwischen vollwertige Notebooks, die sich mit ihren Leis­tungsmerkmalen nicht verstecken müssen. Sie sind extrem leicht und prädestiniert für den mobilen Einsatz. Für jeden, der unterwegs nicht auf den Datenzugriff verzichten kann, aber keine anspruchsvollen Grafik- oder Videofähigkeiten benötigt, ist ein Netbook eine leichte und leis­tungsfähige Alternative.» Differenziert sieht Luzia Krieger die Tauglichkeit von Netbooks. Für ortsun­abhängige Aufgaben, etwa um unterwegs Mails zu lesen und zu beantworten, kurze Texte zu schreiben, unterwegs zu surfen oder für Video-Chats würden sich die Geräte durchaus eignen. Sie schränkt aber ein, dass umfangreiche Internet-Recherchen auf Netbooks aufgrund der geringen Display-Grösse mühsam sein können. Ausserdem sei der Komfort der Tastatur sicher kleiner als bei einem Desktop-Keyboard, und die Rechenleistung sei aufgrund der günstigen Prozessoren beschränkt. «Grundsätzlich kann ein Netbook niemals ein Notebook ersetzen und im Business-Einsatz gehen die Anforderungen häufig etwas weiter. Als Zweitrechner für unterwegs kann ein Netbook jedoch unter Umständen genügen», so Kriegers Fazit.




Entwicklung geht weiter

Sicher ist, dass die Netbook-Entwicklung weitergeht. Beispielsweise wird man im laufenden Jahr vermehrt Geräte mit Touchscreen sehen. In der aktuellen Übersicht kann erst Lenovo damit aufwarten. Auch an der Leistungsfähigkeit wird geschraubt werden. Intel wird zudem die CPU-Entwicklung weitertreiben. Und neue Betriebssysteme wie Googles Chrome OS könnten dem Markt ebenfalls neue Impulse geben.








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