Zu Beginn wird es simpel und hilfreich sein, wenn Onlinedienste lernen, mit Ihrem PC zu kommunizieren. Es wird einfacher werden, sich einzuloggen, denn ein einziges Passwort wird Ihnen Zugang zu zahlreichen Diensten geben, und die Erkennung muss nur einmal eingeben werden. Sie werden gefragt, ob Sie über Ereignisse benachrichtigt werden wollen, die für Sie interessant sind, und die Benachrichtigung wird dann auf Ihrem Desktop erscheinen, oder vielleicht auf dem Mobiltelefon oder auf einem Pager. Das System wird jederzeit wissen, wo Sie sind, und wie es Sie erreichen kann.
Und so wird .Net starten: Es wird Dinge miteinander verbinden, die nie zuvor miteinander verbunden wurden, und es wird wie Zauberei aussehen. Oder vielleicht auch nicht.
Um diese ultimative Verkettung zu erreichen, wird Microsoft, vielleicht mit Partnern, eine gigantische Datenbank kreieren und jede erdenkliche Information bis hin zum Adressbuch von Gott sammeln, um diese zu verwalten und zu verteilen. Alles was sie über jeden in Erfahrung bringen wollen, wird darin enthalten sein, was soviel heisst, dass Microsoft alle Ihre persönlichen Informationen wie Kalender, Kontaktlisten, E-Mail-Posteingänge, Kreditkarten-Informationen, Bankdaten und so weiter in dieser gigantischen Datenbank haben will. Die .Net-Applikationen können dann die Informationen benutzen, um Ihre Wünsche zu erfüllen. Sie werden sicherlich nicht alles auf einmal enthüllen müssen, aber je mehr Sie die Dienste von .Net in Anspruch nehmen, um so mehr wird über Sie offenbart werden.
Ich glaubte Bill Gates, als er uns erzählte, dass Microsoft persönliche Informationen als Ihr Eigentum betrachtet und nicht als das Eigentum des Unternehmens. Aber was geschieht in 40 Jahren, wenn Microsoft in der Lage von General Motors wäre und andere Wege suchen würde, um die Quartalsergebnisse aufzubessern? Oder wenn der Software-Gigant in einen staatlichen Betrieb umgewandelt würde?
Nicht, dass ich solche Tatsachen predigen möchte, aber die Geschichtsbücher sind voll mit entsprechenden Beispielen.
Es wurden schon viele Artikel darüber geschrieben, wie .Net das Computer- und Internetgeschäft neu gestalten kann. Aber was wird Oracle machen? Wie wird AOL Time Warner antworten? Eigentlich spielt das gar keine Rolle.
Wenn Microsoft nicht in der Lage sein sollte, das Adressbuch von Gott zu kreieren, wird es irgend jemand anderer sein. Und ich wette darauf, dass es jemand wäre, der gieriger und sozial weniger zurechnungsfähig ist und die öffentliche Verantwortlichkeit nicht so gewissenhaft trägt wie Microsoft.
Microsoft muss eine unabhängige Gruppe zur Überwachung gründen, um die Implementierung von .Net zu kontrollieren.
Fragen über Fragen: Sind die Informationen wirklich sicher? Können wir garantieren, dass die Informationen nicht für andere als für die Zwecke, die wir beabsichtigen, gebraucht werden? Brauchen wir neue Gesetze oder Regelungen, um eine Schar von legalen Aufsehern einzusetzen? Wie können Konsumenten klagen, wenn mit den Informationen Handel betrieben wird? Was für Überprüfungsmethoden werden erhältlich sein, um den Weg, den eine Information nimmt, zu verfolgen?
Eine solche Organisation würde beides brauchen: professionelle Mitarbeiter und eine Reihe von Führungskräften. Diese Leute sollten am besten aus einfachen, technisch orientierten Fachkräften selektiert werden. Ja, die Spitze sollte aus Personen bestehen, die weitgehend die Ziele von .Net verfolgen, welche aber auch Verständnis dafür aufbringen, dass .Net Amok laufen könnte. Möglicherweise hält Microsoft so eine Organisation für überflüssig.
Mein Vorschlag, was die Gates-Foundation tun könnte: An Initiativen arbeiten, die sicherstellen, dass die Technologie für und nicht gegen die Menschen arbeitet.
