Ungenügende Reduktion des Treibhausgas-Ausstosses in der IT-Branche

IBM und Sun haben bezüglich der Reduktion des Treibhausgas-Ausstosses die Nase vorne. Dies zeigt eine erstmals von Greenpeace veröffentlichte Rangliste, die insgesamt ein enttäuschendes Bild zeichnet.
27. Mai 2009

     

IBM und Sun haben bezüglich Reduktion des Treibhausgas-Ausstosses in der IT-Branche bislang die grössten Schritte gemacht. Zu diesem Ergebnis kommt die Umweltorganisation Greenpeace in ihrer erstmals veröffentlichten Rangliste "Cool IT Challenge". Insgesamt ist das Ergebnis der Branche laut den Verfassern der Studie enttäuschend. Die zwölf berücksichtigten Unternehmen erreichen bloss 29 von 100 möglichen Punkten. In die Rangliste fliessen sowohl technische Lösungen zum Erreichen von Klimazielen als auch politisches Engagement mit ein. Insbesondere im Lobbying konnten die IT-Unternehmen kaum punkten.


Sun bildet im Bereich politischer Arbeit die löbliche Ausnahme, da sich das Unternehmen dafür stark macht, dass der Ausstoss von Treibhausgasen in den USA bis 2020 um 25 Prozent gegenüber dem Niveau des Jahres 1990 gesenkt werden sollte. Null Punkte in der Politik- und Klimaziel Kategorie kriegt dagegen Microsoft. Die Redmonder belegen im Gesamtrating mit sieben Punkten gemeinsam mit Sony den drittletzten Platz, nur Toshiba und Sharp schneiden noch schlechter ab.


Dabei könnte die IT-Industrie laut der letztjährigen Studie Smart2020 den weltweiten Ausstoss von Treibhausgasen innerhalb von 12 Jahren um 15 Prozent reduzieren. Dazu müssten die IT-Konzerne einerseits ihre eigenen Emissionen reduzieren und gleichzeitig Klimalösungen für die gesamte Wirtschaft realisieren. Doch die viel beschworene Green IT sei noch lange nicht Realität, so Melanie Francis, Climate Campaigner bei Greenpeace International: "Die Mehrheit der IT-Unternehmen reden viel davon "grün" zu werden, statt konkrete Nachweise zu bringen, wie ihre Software und Hardware Emissionen wirklich reduziert". Diesbezüglich kriegt Fujitsu gute Noten, da das Unternehmen ein umfassendes System zur Messung der effektiven Reduktion durch IT-gestützte Klimalösungen anbietet. IBM hingegen punktet mit seinen Lösungen im Bereich intelligenter Stromnetze.


Greenpeace will künftig die Anzahl Unternehmen im Ranking steigern. Dabei liege der Fokus im Speziellen auf Unternehmen, die mit ihren Lösungen zu einer Emissionsreduktion auch ausserhalb der IT-Industrie beitragen können. Auch Google soll deshalb künftig miteinbezogen werden. In der ersten Ausgabe wurden neben den bereits im Artikel aufgeführten Unternehmen auch Dell, Cisco, Nokia und HP (absteigend nach Platzierung) in die Rangliste aufgenommen.




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