Cybercrime: Bundesanwaltschaft stösst an Grenzen
Quelle: Bundesanwaltschaft

Cybercrime: Bundesanwaltschaft stösst an Grenzen

Die Schweizer Bundesanwaltschaft kann aufgrund eines unverhältnismässig grossen Aufwands momentan nur einen ganz kleinen Teil aller gemeldeten Phishing-Fälle strafrechtlich aufarbeiten.
11. Mai 2015

     

Bei der Bundesanwaltschaft sind in den letzten paar Jahren zahlreiche Strafanzeigen wegen Phishing eingegangen. Mittlerweile beläuft sich die Zahl auf 240 und nimmt wöchentlich zu, wie Bundesanwalt Michael Lauber (Bild) in der aktuellen "NZZ am Sonntag" in einem Interview zum Thema Internetkriminalität erklärt. Nur in zwei Fällen wurden umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, in allen anderen Fällen hat man es bisher bei ersten Schritten und einer sauberen Verwaltung belassen. Aufgrund begrenzter Ressourcen sei momentan nicht mehr möglich, meint Lauber im Interview. Der Aufwand für die strafrechtliche Aufarbeitung von Phishing-Fällen sei unglaublich gross, ja eigentlich unverhältnismässig gross, meint der Bundesanwalt. Gleichzeitig geht aus dem Gespräch hervor, dass im letzten Jahr vier zusätzliche Stellen für die Verfolgung von Phishing-Fällen bewilligt, jedoch noch nicht besetzt wurden. Diese sollen im laufenden Jahr ausgeschrieben werden, nachdem sich die Bundesanwaltschaft mit den Kantonen darüber geeinigt hat, wer in punkto Cybercrime in Zukunft sinnvollerweise was macht. (mv)


Weitere Artikel zum Thema

Phishing-Mail mit Absender Postfinance im Umlauf

22. April 2015 - Die Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik) warnt aktuell vor Phishing-E-Mails, die vorgeben, von Postfinance zu stammen.

Phishing-Fälle nehmen stark zu

31. März 2015 - Während die Malware-Verbreitung in der Schweiz abgenommen hat, häufen sich die Fälle von Phishing-Angriffen. Die beliebtesten Ziele sind dabei Apple und Paypal.

Phishing hält Bundesanwaltschaft auf Trab

14. April 2014 - Das Thema Phishing hat die Bundesanwaltschaft im vergangenen Jahr stark beschäftigt. Wegen der grossen Arbeitslast will man nun zusätzliche Stellen schaffen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER