Schweizer fühlen sich im Internet stärker überwacht

Gemäss dem Datenvertrauens-Index von Comparis.ch fühlen sich die Schweizer im Vergleich zum Vorjahr im Internet stärker überwacht. Ausserdem zeigt die Studie, dass sich die Teilnehmer besonders vor Datenmissbrauch durch Suchmaschinen fürchten. Aber auch Online-Shops und E-Mail-Anbieter haben an Vertrauen eingebüsst.
18. November 2014

     

Dem diesjährigen Datenvertrauens-Index des Online-Vergleichsdienstes Comparis.ch lässt sich entnehmen, dass sich die Schweizer im Internet in den letzten zwölf Monaten zunehmend überwacht fühlten. So wurde bei den 1214 befragten Personen im Alter zwischen 15 und 74 Jahren bei der Frage, wie stark sie sich überwacht fühlen, ein Durchschnittswert von 4,8 Prozent ermittelt – wobei die 1 in diesem Fall für sehr stark überwacht steht. Somit hat sich der Wert gegenüber Vorjahr um 0,2 Punkte verschlechtert.


Gesunken ist hingegen die Angst vor einem Datenmissbrauch durch Geheimdienste. Lag der Wert in der letzten Erhebung noch bei 4,7 Punkten, so kommt der Durchschnittswert heuer auf 5,1 Punkten zu liegen (1 steht wiederum für stark bedroht). Interessanterweise sahen die Umfrageteilnehmer ihre Daten im Schnitt eher durch Suchmaschinen wie Google bedroht, resultierte in dieser Kategorie doch wie schon im Vorjahr ein Wert von 4,9 Punkten. Dementsprechend haben die Suchmaschinen auch an Vertrauen eingebüsst und kommen noch auf einen Wert von 4,6 Punkten – wobei die 1 in diesem Fall für überhaupt kein Vertrauen steht.

Ebenfalls Vertrauen verloren haben Online-Shops und E-Mail-Anbieter, die Indexe von 5,9 (im Vorjahr 6,3) beziehungsweise 5,8 (im Vorjahr 6,2) Punkte auswiesen. Am schlechtesten weggekommen sind in der Umfrage mit 3,5 Punkten Social-Media-Plattformen wie Facebook. Das grösste Vertrauen bringen die Schweizer den Behörden und Banken entgegen, die sich jeweils über einen Index von 7,2 beziehungsweise 7,4 Punkten freuen dürfen.

Um sich vor Datenmissbrauch im Internet zu schützen, kommen bei den Schweizer Usern verschiedene Massnahmen zum Tragen. Am häufigsten genannt (74%) wurde dabei die Methode, kein Online-Banking von fremden Rechnern aus zu tätigen. Ausserdem sichern sich 67 Prozent der Teilnehmer durch regelmässige Software-Updates ab. Auch noch in die Top 3 der Massnahmen geschafft hat es zudem die Massnahme, komplexe Passwörter für unterschiedliche Dienste zu verwenden. Lediglich 1 Prozent der Befragten gab an, gar keine Schutzmassnahmen zu ergreifen.


Zusätzliche Resultate der Studie findet man hier.
(af)


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Kommentare
Schön zu lesen, dass die Benutzer kritischer gegenüber Google werden. Ich selber - seit langem kritischer Besitzer eines iPhones - würde mir gerne ein Android-Tablet zulegen. Aber der kommerzielle Datenhunger von Google lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Hätte ich schon Android, wüsste dies Google in diesem selben Moment ;-) Bei Apple zahlt man mehr, hat mit nichten weniger Bugs, aber sie lassen einem zumindest bist jetzt noch die Möglichkeit, seine (relative) Privatsphäre zu bewahren.
Dienstag, 18. November 2014, Christian



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