IBM investiert 3 Milliarden Dollar in Chip-Forschung
Quelle: IBM

IBM investiert 3 Milliarden Dollar in Chip-Forschung

IBM hat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren drei Milliarden Dollar in die Entwicklung von neuartigen Chip-Technologien zu investieren. Die Forschung soll zu grossen Teilen bei IBM Research in Rüschlikon passieren.
10. Juli 2014

     

IBM investiert massiv in die Forschung im Bereich Chip-Technologien. Wie Big Blue ankündigt, wolle man in den kommenden fünf Jahren drei Milliarden Dollar in zwei Programme investieren, deren Ziele die Erforschung und erste Entwicklungen von neuartigen Chip-Technologien sind. "Im Fokus stehen dabei schnellere und effizientere Prozessoren mit Strukturgrößen von sieben und weniger Nanometern sowie die Entwicklung von Post-Silizium-Technologien für die gestiegenen Anforderungen von Cloud Computing und Big Data", so IBM. Ein Grossteil der Forschungsaktivitäten wird dabei bei IBM Research Zürich in Rüschlikon stattfinden, so eine Mitteilung. Hierbei sei besonders das 2011 eröffnete Binnig and Rohrer Nanotechnology Center (Bild), das gemeinsam mit der ETH Zürich betrieben wird, von zentraler Bedeutung.


Im ersten Programm sollen Lösungen zur Bewältigung der physikalischen Herausforderungen entwickelt werden, die einer weiteren Skalierung der gängigen Halbleitertechnologie Grenzen setzen. In den nächsten Jahren könne man von einer Skalierung der Halbleitertechnologie von heute 22 Nanometer auf zunächst 14 und später zehn Nanometer ausgehen – trotz grossen Herausforderungen. Die Verkleinerung der Strukturen auf unter sieben Nanometer bis zum Ende des Jahrzehnts aber würde signifikante Investitionen und Innovationen in den Halbleiterarchitekturen wie auch neuartige Fertigungsmethoden erfordern. "Die Frage ist nicht, ob wir die 7-Nanometertechnologie in die Chip-Herstellung einführen werden, sondern wie, wann und zu welchem Preis“, erklärt dazu Dr. John Kelly, Senior Vice President, IBM Research.
Das zweite Programm befasst sich mit der Erforschung und Entwicklung alternativer Konzepte, wie zum Beispiel Quantencomputer, für die Post-Silizium-Ära. Dazu erklärt IBM, dass schon in wenigen, künftigen Chip-Generationen die traditionellen Skalierungsmethoden keine weiteren Verbesserungen in den Bereichen Energie, Kosten und Prozessorgeschwindigkeit mehr erzielen werden. "Heutzutage enthalten nahezu alle elektronischen Geräte Halbleiterbauelemente, die auf CMOS-Technologie basieren. Folglich müssen zukünftig Schaltkreisarchitekturen, die auf neuen Materialien basieren, unterhalb von sieben Nanometer damit kompatibel sein. Vielversprechend hierfür sind unter anderem Kohlenstoff-Nanoröhren. Durch die zunehmende Komplexität der zu lösenden Probleme und die damit verbundenen stetig wachsenden Anforderungen an die Rechenleistung von Computersystemen werden ausserdem neuartige Rechenkonzepte, wie neuromorphische und quantenbasierte Computer, notwendig", erklärt IBM, und fügt an: "IBM besitzt über 500 Patente für Technologien, welche die weitere Entwicklung auf diesen Gebieten vorantreiben werden" (mw)


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