Revision der Informatikgrundbildung abgeschlossen

Von Alfred Breu

Unter der Beteiligung von 507 Betrieben, die 77 Prozent der aktiven Lehrverhältnisse abdecken, ist die Informatikgrundbildung aktualisiert worden. Fachrichtungen und Lerninhalte sind definiert, Informatikunterricht und Prüfungswesen sind vereinheitlicht, die Lehrbetriebe wissen, was zu tun ist.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2013/11

     

Die Informatik-Grundbildung wird ab 2014 in drei auf die betrieblichen Tätigkeiten fokussierte Fachrichtungen angeboten. Es sind dies Applikationsentwicklung, Systemtechnik und die beide Bereiche in entsprechend weniger Tiefe abdeckende Betriebsinformatik. Der Berufsfachschulunterricht wurde auf 1000 Lektionen Informatik und 600 Lektionen ergänzende Grundkompetenzen normiert, die überbetrieblichen Kurse auf 35 Tage festgelegt. Um dennoch gewissen regional unterschiedlichen Anforderungen der Betriebe entgegenzukommen, werden die Lehrmeistervereinigungen die Inhalte von acht Schul- und drei üK-Modulen regional zusammen mit den Betrieben festlegen.

Nicht mehr im Angebot steht der Schwerpunkt Support. Das ist eines der Ergebnisse der Betriebsvernehmlassung. Die Veränderung in der Installationstechnik und im Support und die starke Überschneidung mit Systemtechnik und Betriebsinformatik waren die Hauptgründe. Die Streichung ging nicht ohne heftige Enttäuschungen vor sich. Doch auch in einer zusätzlichen Befragung bei den Supporter ausbildenden Betrieben zeigte sich, dass die Mehrheit auf Systemtechnik, Betriebsinformatik oder auf die zweijährige Ausbildung der Informatikpraktiker EBA ausweichen. Zwar wird argumentiert, dass damit Realschüler/-innen (ZH: Sek B) keine Möglichkeit mehr hätten. Beim Nachfragen aber wurde festgestellt, dass deren Anteil nur rund 20 Prozent beträgt, aber 12 Prozent sogar die Berufsmaturitätsschule absolvierten. Gute Realschüler/-innen sind absolut auch für die vierjährige Lehre geeignet. Dafür gibt es genügend Belege.
Die Informatik-Grundbildung ist also gut aufgestellt und wieder voll auf die Bedürfnisse der nächsten Jahre ausgerichtet. Nun hoffen wir, dass die angelaufene Imagekampagne auch dazu beiträgt, dass viele junge Leute den Einstieg in dieses faszinierende Berufsbild wagen.



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