Zank um Mobilfunkgrenzwerte in der Schweiz

Die BDP forderte mittels Fraktionspostulat, dass die Mobilfunkgrenzwerte in der Schweiz auf europäisches Niveau angehoben werden. Der Bundesrat lehnt ab.
14. März 2011

     

Die Bürgerlich-Demokratische Partei Schweiz (BDP) hat Mitte Dezember letzten Jahres einen Vorstoss eingereicht, in dem gefordert wurde, dass die Mobilfunkgrenzwerte in der Schweiz auf europäisches Niveau angehoben werden. Beim Bundesrat jedoch ist das Fraktionspostulat auf Ablehnung gestossen, was wiederum bei Schweizerischen Verband der Telekommunikation Asut auf Enttäuschung stösst. Asut schreibt in einer Mitteilung, man hoffe nun, dass dank dem Postulat der BDP eine Diskussion initiiert werde, welche die zukünftige Mobilfunkversorgung der Schweiz thematisiert.

Die BDP argumentierte in ihrem Postulat, dass heute erwiesen sei, dass der einzelne Handynutzer durch sein eigenes Telefon einer umso grösseren Strahlenbelastung ausgesetzt ist, je schwächer das Mobilfunksignal ist. Somit würde eine Erhöhung der Grenzwerte für Mobilfunkanlagen die Strahlenbelastung reduzieren. Ausserdem würden die strengeren Grenzwerte dazu führen, dass es zu Verzögerungen bei der Einführung von Technologien kommt und dass die Endkundenpreise höher seien. All das würde sich nachteilig auf den Wirtschaftsstandort Schweiz auswirken.


Gemäss Asut argumentiere der Bundesrat in seiner Antwort zum Postulat nun, dass die verschärfen Schweizer Grenzwerte zu mehr Sendeanlagen geführt haben, was letztlich die mittlere Belastung beim Telefonieren reduziert. Dabei berücksichtige er jedoch das Argument nicht, wonach die Belastung mit elektromagnetischen Feldern weitgehend durch den Endkunden selbst produziert werden, zum Beispiel durch Handys, WLAN-Router oder DECT-Telefone. (mw)

Kommentare
Alle Mobilfunk sensible Personen in der Schweiz (30% und steigend) würden sich bei der BDP für höhere Strahlenwerte "bedanken". Ob der einzelne den ganzen Tag mit dem Handy telefoniert ist in seiner eigenen Verantwortung (Gesundheitsschäden). Aber es ist der allgemeinen Bevölkerung nicht zumutbar sich einer noch höheren Strahlenbelastung 24 Stunden pro Tag 365 Tage im Jahr auzusetzen. Wir brauchen keine politischen Parteien die der Wirtschaft in die Hand spielen. Wir brauchen eine Gesundheitsvorsorge für Mensch und Tier. Das heist noch viel tiefere Gerenzwerte. Die EU ist nicht immer das Mass aller Dinge!
Montag, 15. August 2011, Diego B.

Auch das wäre eine Konsequenz aus einem EU-Beitritt, den doch so viele anstreben oder ablehnen.
Dienstag, 15. März 2011, Leo Nauber



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