Der US-Zeitung "Chicago Tribune" ist ein Coup gelungen. Mittels legaler Online-Recherchen hat sie es geschafft, die Identität Tausender Angestellter des US-Geheimdienstes CIA aufzudecken. Darunter waren auch verdeckt operierende Agenten. Ebenfalls enttarnt wurden geheime Trainingslager, Scheinfirmen und die berühmt-berüchtigten CIA-Flugzeuge. Als Quellen wurden nebst dem Internet professionelle Datenbankunternehmen genutzt.
Allein für sich genommen würden die Daten – beispielsweise Telefoninformationen, öffentliche Dokumente wie Wahlregistereinträge, Geburtsurkunden und Gerichtsurteile oder Handelsregistereinträge – wenig aussagen. Wenn die Daten aber mittels Datamining miteinander in Bezug gebracht werden, entstünde in den falschen Händen ein gefährliches Instrument.
Wie die Reporter genau vorgegangen sind, ist unklar. Man hüllt sich Schweigen, auch über die Namen der CIA-Mitarbeiter, der Tarnfirmen und alle anderen Ergebnissen. Bekannt ist jedoch, dass
Google und der grösste kommerzielle Datenbankbetreiber Lexis-Nexis grossen Anteil am Recherche-Erfolg hatten. Die CIA sei vor der Veröffentlichung des Artikels mit den Tatsachen konfrontiert worden und hätte sich beeindruckt gezeigt. Man arbeite daran, die gefundenen Lecks zu stopfen, doch sei Tarnung in der heutigen Zeit schwierig geworden.
(mw)