Computex im Bann der Netbooks

Nicht alle Messen leiden: Die Computex in Taipeh hat in diesem Jahr mehr Aussteller und mehr Besucher angezogen als im Jahr zuvor. 1712 Aussteller zeigten ihre neuen Produkte den 132 000 internationalen Besuchern, davon über 32 000 Fachbesucher aus 214 Ländern. Die Top-5-Besucherländer waren die USA, Japan, Hong Kong, China und Korea.

Leichtgewichtige Netbooks mit langer Batterielebensdauer waren die Top-Produkte, mit einer Vielfalt an Plattformen basierend auf Ion von Nvidia (Atom-Chipsatz mit Nvidia-Grafikkern), den neuen Atom-Prozessoren von Intel und Snapdragon von Qualcomm (Variante aus dem Smartphone-Bereich).

Leistungsfähige Smartphone-Technik wurde an der Computex zwar auch im Netbook-Format gezeigt, die dominanten Qualcomm- und ARM-CPUs des Smartphone-Bereichs unterstützen aber kein Windows 7. Offenbar verteidigt Microsoft die eigenen Interessen, damit sich Windows Mobile und Windows 7 nicht in die Quere kommen. Bei Erfolg der Kleincomputer, die Mobilität, Flexibilität und Funktionsumfang von Smartphones und Leistung von Netbooks vereinen, wird Microsoft möglicherweise umdenken.

Im Gegensatz dazu wurden erste Netbooks mit dem Linux-Betriebsystem Android gezeigt, das dank Google-Engagement und einer Opensource-Entwicklergemeinde nicht nur Windows Mobile und Apples iPhone im Smartphone-Segment einheizt, sondern auch Windows 7 auf Netbooks tangiert. Im dritten Quartal kommen erste Android-Netbooks fast gleichzeitig mit Windows 7, das am 22. Oktober erscheint.

Mobilität bleibt eines der spannendsten Gebiete im Computermarkt. Das bisher als Handy-Betriebsystem vermarktete Android-OS könnte als Bindeglied verschiedener Mobilcomputer-Technik dienen, die mobile Kommunikation mit Netbooks vereinfachen und etablieren, beispielsweise über Spracheingabe, sowie neue Formen des mobilen Computer-Einsatzes eröffnen, wie in den Bereichen Saas, Collaboration und generell Cloud Computing.