Colocation-Rechenzentren boomen
Quelle: Colt

Colocation-Rechenzentren boomen

Eine neue Studie verzeichnet eine steigende Nachfrage nach Colocation-Services über den Knotenpunkt Zürich hinaus, und zwar in allen Schweizer Wirtschaftsräumen.
15. Juli 2019

     

Die Nachfrage nach Flächen in Colocation-Rechenzentren zieht weiter an. Dies stellt der neuste Anbietervergleich der Marktforschern von ISG zum Thema Private/Hybrid Cloud, Data Center Solutions & Services fest. Die ISG-Studie unterstreicht, dass der Colocation-Boom längst über die Region rund um den Internet-Austauschknoten Swiss-IX in Zürich hinausgeht und mittlerweile alle grösseren Wirtschaftsräume in der Schweiz erfasst hat. Neben dem Colocation-Markt beleuchtet die Studie drei weitere Marktsegmente: Managed Services, Managed Hosting sowie Managed Container as a Service.

"Räumliche Nähe zu den Rechenzentren wünschen sich nicht nur Mittelständler, sondern auch viele Grosskunden", so Barbara Florschütz, Geschäftsführerin und Partner bei der ISG Information Services Group DACH. "Zudem spielt mittlerweile auch das Edge Computing für Anwendungen im Internet of Things eine grössere Rolle." Die dabei vor Ort anfallenden grossen Datenmengen benötigten geringe Latenzzeiten von unter fünf Millisekunden. "Ein entferntes Cloud-Rechenzentrum mit Antwortzeiten von rund 70 Millisekunden kann eine solche Performance nicht bieten", so Florschütz.


Der Colocation-Boom wird laut ISG-Anbietervergleich kundenseitig nicht nur von Unternehmen aus allen Grössenklassen getragen, sondern auch von Service Providern, Integratoren sowie Carriern. Diese installieren ihr Netzwerk in den Colocation-Zentren, um über Meet me Rooms im Direktverbindungen bereitstellen zu können. Auch würden Colocation-Rechenzentren oft das Rückgrat von hybriden Cloud-Lösungen bilden.
Die Studie untersuchte im Marktsegment Colocation Services die Fähigkeiten von 18 Providern. Der Anbietervergleich führt E-Shelter, Equinix, Everyware, Green Datacenter, Interxion, Safe Host und Swisscom als Leader auf.

Die Nachfrage im Marktsegment der Managed (Cloud) Services hat sich der neuen ISG-Studie zufolge sowohl bei mittelständischen als auch bei Grossunternehmen dramatisch erhöht. Zunehmend binden die Service Provider auch Public Clouds in ihr Leistungsspektrum mit ein und richten ihre Services immer mehr branchenspezifisch aus. Getrieben wird der Markt den ISG-Analysten zufolge vor allem durch neue Geschäftsideen, welche die Unternehmen kurzfristig umsetzen und deshalb ihre Arbeitsabläufe flexibler und skalierbarer gestalten müssen.


Schweizer Unternehmen entscheiden sich in der Regel für Managed Hosting-Angebote auf Augenhöhe, in Reichweite und mit Kenntnis der Schweizer Marktbesonderheiten. Dies gilt laut der ISG-Studie noch einmal verstärkt, wenn wertvolle und geschäftskritische Informationen mit inbegriffen sind. Dies gilt insbesondere für den in der Studie analysierten Markt für Private/Hybrid Hosting sowie die zugehörigen Managed Services. Generell folgt die Auswahl eines Managed Hosting-Anbieters bei mittelständischen wie auch Grosskunden einfachen Regeln. Kunden suchen nach wie vor nach günstigen Preisen sowie transparenten und zugleich standardisierten, aber dennoch individualisierbaren Vertragsmodellen. Die Managed Hosting-Anbieter bauen dabei ihre Rechenzentrumsimmobilien mehr und mehr ab. Stattdessen bieten sie Managed Services auf Basis von Partnerschaften mit Betreibern von Colocation-Rechenzentren an.
Der Anbietermarkt-für Managed Container as a Service stehe derweil erst am Anfang, was Service Level Agreements (SLAs), Servicebeschreibungen, Preisen und vor allem die Ausrichtung des jeweiligen Angebots angeht. Die neue ISG-Studie förderte zutage, dass es allen voran globale Service-Provider sind, die Container als Managed Service anbieten – zumeist im Kontext mit agiler Softwareentwicklung und DevOps. Zudem seien bislang nur wenige Anbieter Kubernetes-zertifiziert. Eine weitere Gruppe von Hosting-Providern betrachtet und vermarktet Container eher aus Infrastruktur-Perspektive. Applikationsmodernisierung, -entwicklung oder auch -migration spielt für sie eine untergeordnete Rolle. Diese Anbieter fokussieren meistens auf Projekte, die Container als günstige und schnelle Variante des hardware-abstrahierten Hostings sehen. Reine Kosten- und Performance-Vorteile durch den Container-Betrieb stehen im Mittelpunkt. (swe)


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