Studie zu autonomem Fahren: Schweizer steuern ihr Auto lieber selbst
Quelle: VBSH

Studie zu autonomem Fahren: Schweizer steuern ihr Auto lieber selbst

Eine Studie im Auftrag des Schweizerischen Verband der Telekommunikation hat gezeigt, dass die Schweizer Bevölkerung komplett selbstfahrenden Fahrzeugen eher kritisch gegenüber steht. Systeme, bei denen der Lenker noch eingreifen kann, werden besser akzeptiert.
23. November 2017

     

Die Schweizer sind heute noch nicht ganz bereit für autonomes Fahren. So hat Asut, der Schweizerische Verband der Telekommunikation, das Beratungsunternehmen EBP Schweiz untersuchen lassen, wie hoch die Akzeptanz gegenüber automatisierten und voll-autonomen Fahrzeugen in der Schweiz ist. Die Studienresultate wurden auf einer Konferenz zum Thema "Smart Data - Chancen für die Mobilität" vorgestellt, auf der sich Experten mit Chancen und Risiken selbstfahrender Autos auseinandergesetzt haben. Hier wurde diskutiert, wie gross die Rolle ist, welche die intelligente Nutzung von Verkehrsdaten und autonome Fahrzeuge in der Zukunft spielen werden dürften.

Die Studie beleuchtete zwei Aspekte: zum einen automatisierte Fahrzeuge, bei denen der Lenker weiterhin im Fahrzeug sitzt und jederzeit eingreifen kann, und zum anderen autonome Fahrzeuge, die auch völlig ohne Lenker fahren können. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar die technische Unterstützung beim Steuern eine grosse Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Bei stark automatisierten und autonomen Fahrzeugen hingegen finden sich deutliche Vorbehalte: Nur 25 Prozent der Befragten finden solche Systeme sinnvoll, wobei der Anteil in den letzten Jahren gewachsen ist.


Die öffentliche Nutzung autonomer Fahrzeuge, wie sie etwa in Schaffhausen bereits getestet wird, wird dabei positiver eingeschätzt als die private Nutzung von selbstfahrenden Fahrzeugen. Die grössten Probleme werden hier darin gesehen, dass der Fahrer die autonome Technologie nicht genügend beherrschen könnte.

Den grössten Nutzen selbstfahrender Systeme sahen die Befragten in der erweiterten Mobilität älterer Menschen, denen das Reisen schwerer fällt. Auch die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs durch innerstädtische Shuttle-Fahrzeuge oder Kleinbusse auf dem Land wird im Allgemeinen als sinnvoll beurteilt.

Die gesamte Studie liegt bei Asut zum Download bereit. (rpg)


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