Der Schweiz fehlen bis 2024 25'000 ICT-Fachkräfte
Quelle: ICT-Berufsbildung Schweiz

Der Schweiz fehlen bis 2024 25'000 ICT-Fachkräfte

Gemäss neuesten Zahlen von ICT-Berufsbildung Schweiz fehlen hierzulande bis im Jahr 2024 25'000 ICT-Fachkräfte. Gefragt sind Führungskräfte sowie Softwareentwickler.
2. November 2016

     

Der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz hat seine neuesten Prognosen zum Bedarf an ICT-Fachkräften bis 2024 veröffentlicht. Gemäss den aktuellsten Erhebungen sollen bis in acht Jahren in der Schweiz 25'000 ICT-Fachkräfte fehlen. Der Fachkräftebedarf soll sich über nahezu alle ICT-Berufe erstrecken, erklären die Studienverfasser. Besonders ausgeprägt sei die Nachfrage allerdings nach ICT-Führungskräften, wo der Mangel mit 5100 Personen beziffert wird, und nach Softwareentwicklern, wo 4000 Spezialisten fehlen. Unterstrichen würden diese Zahlen auch durch einen Blick auf den Stellenmarkt. 48 Prozent der offenen ICT-Stellen sind demnach im Bereich der Softwareentwicklung angesiedelt, gefolgt von 12 Prozent Datenbank- und Netzwerkspezialisten, teilt ICT-Berufsbildung Schweiz mit.


Weiter besagt die Studie, die den Fachkräftebedarf alle zwei Jahre erhebt, dass seit 2013 die Zahl der ICT-Beschäftigen um 13'000 auf 210'800 Personen gestiegen ist. Bis im Jahr 2024 rechnet man damit, dass 24'000 zusätzliche ICT-Stellen geschaffen werden, womit dann 234'800 Personen im Berufsfeld ICT beschäftigt sein werden. Alles in allem führt dies zu einem Bedarf von 74'700 ICT-Fachkräften in den nächsten acht Jahren, wobei die Zuwanderung und die zu erwartenden Eintritte von Neuabsolventen ins Erwerbsleben rund zwei Drittel dieses Bedarfs abdecken werden, während wie eingangs erwähnt 25'000 Fachkräfte fehlen werden. Und selbst diese Zahl gelte nur dann, wenn die Masseneinwanderungsinitiative nicht streng umgesetzt wird. Mit einem strengen Einwanderungskontingent von 40'000 Personen würde sich der zu erwartende Fachkräftemangel gar von 25'000 auf 35'000 Personen erhöhen.
Um den Mangel zu beheben, sei man also weiter auf hoch qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Ausserdem müsse ungebrochen in die berufliche ICT-Grundausbildung sowie in die Weiterbildung investiert werden. "Die berufliche Grundbildung bildet das Fundament für ausreichend qualifizierte ICT-Fachkräfte", so der Verband. Seit 2010 habe man die Zahl der Lehrstellen um rund 400 jährlich von 7200 auf 9200 erhöhen können. Zudem seien in den letzten Jahren bedarfsorientiert eidgenössische Berufsabschlüsse für die Nachqualifikation geschaffen worden; beispielsweise die Diplomprüfung für ICT-Manager. "Die Schweiz muss alles daran setzen, die hohe Wertschöpfung der ICT-Fachkräfte zu erhalten", erklärt ICT-Berufsbildung Schweiz. Denn der Fachkräftemangel führe dazu, dass die gesamte Wirtschaft bei der Rekrutierung ihres ICT-Fachpersonals auf Quereinsteiger ausweichen müsse, dass Aufgaben ins Ausland verlagert würden und dass Wachstumschancen nicht genutzt werden könnten.


Die gesamte Bedarfsprognose 2024 kann bei ICT-Berufsbildung Schweiz als PDF heruntergeladen werden. (mw)


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Kommentare
Man wird nicht als Fachkraft geboren. Die Zeitspanne vom ersten Tag im Kindergarten bis zum letzten Tag an der Hochschule ist ein sehr harter Lebensabschnitt. Leistung und Durchhaltevermögen sind nicht selbstverständlich. Und man kann nicht ständig nur geben, ohne auch einmal wirklich etwas nehmen zu können. Virtuelle Anerkennungen und Pseudogratulationen kosten zahlreiche irreversible Lebensjahre und haben hier nichts zu suchen.
Montag, 24. August 2020, Georgios Kosmidis

Diese Statistiken spiegeln nicht die Realität wieder. Überall Einstellungsstopp und Stellen werden monatelang nicht besetzt. Die Jobs werden auf der anderen Seite viel häufiger gewechselt, freiwillig und unfreiwillig. Am Ende wechseln alle munter hin und her. Da sind nicht mehr Stellen. Wo eine frei wird wird von der ehemaligen Person einfach eine andere besetzt. Und überall spriessen Onlinemarketingkurse, die natürlich belegt werden wollen...
Montag, 14. November 2016, Safira

@Peter: IT ist heute nicht mehr nur Programmieren, Security ist z.b. (leider) ein sehr grosser Bereich der immer wichtiger wird, diese Fachleute (man engagiert da z.B. auch White-Hat Hacker) zählen eben auch dazu. Die ganze Vernetzung wird auch immer komplexer etc. etc. ganz zu schweigen von Industrie 4.0/IOT ein Riesenmarkt in der Zukunft. Ach ja, habe mittlerweile auch >40 Jahre IT auf dem Buckel, aber immer noch Spass und werde gebraucht - man muss sich eben die Nischen suchen.
Samstag, 12. November 2016, Jean

Immer wieder stosse ich auf diese x Stellen die nur eine Kopie einer Stelle sind, die schon von X anderen Rekruter angeboten wird. Und meist sind das dann auch nur Stellen wo man gerade noch mit 39 eingestellt wird.
Samstag, 5. November 2016, Thomas

Selber habe ich inzwischen 40 Jahre in der IT gearbeitet (vorwiedend Entwicklung). Heute als würde ich als Berufseinsteiger aber die Branche meiden wie die Pest. Spätestens mit 45 gehört man zum alten (sprich zu teurem) Eisen und hat keine berufliche Perspektive mehr.
Mittwoch, 2. November 2016, Peter

Und jedes Jahr das gleiche Märchen... glaubt das immer noch jemand?
Mittwoch, 2. November 2016, Joe Müller



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