Blitzlichtgewitter
Quelle: Swiss IT Magazine

Blitzlichtgewitter

Kompakt und leicht: Dank dieser Attribute können System­kameras eine spannende Alternative zu Spiegelreflexkameras darstellen. Sieben Modelle von 500 bis 5700 Franken im Überblick.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2017/07

     

Spiegellose Systemkameras sind bei Profis wie auch bei Hobbyfotografen beliebt. Vor allem die Kompaktheit und das leichte Gewicht machen die spiegellosen Kameramodelle zu einer durchaus guten Alternative gegenüber den grösseren und schwereren Spiegelreflexkameras. "Moderne spiegellose Systemkameras können es heutzutage in jedem Anwendungsbereich mit Spiegelreflexkameras aufnehmen. Wer immer bewusst fotografieren und dabei die optischen Gestaltungsmöglichkeiten und die Arbeit mit Zeit und Blende voll ausnützen möchte, ist mit einer Kamera mit Wechseloptik gut bedient", kommentiert Walter Weber, Leiter Photo Division bei Fujifilm. Und Flavio Weber, Product Manager Optical von Panasonic Schweiz, ergänzt: "Systemkameras können leichter und kompakter konstruiert werden, weil sie keine mechanische Spiegelkonstruktion benötigen. Daher ist die Kamera praktischer für unterwegs – gerade auf Reisen kann man davon profitieren. Es wird einiges an Gewicht gespart." Tatsächlich liegt das Durchschnittsgewicht der Modelle bei etwa 500 Gramm, wobei die leichteste Kamera von Nikon gestellt wird, die nur 231 Gramm wiegt. Das schwerste Angebot in der aktuellen Übersicht kommt von Panasonic, welches mit Akku und Speicherkarte satte 725 Gramm auf die Waage bringt.

Hauptunterschied Suchersystem

Der Hauptunterschied zwischen Spiegel- und Systemkameras ist das Suchersystem. Bei Spiegelreflexkameras ist der Sucher optisch, bei spiegellosen Systemkameras elektronisch. Spiegellose Systemkameras sind dadurch kompakter und leichter, weisen aber trotzdem keine Nachteile bezüglich der Bildqualität auf. Ein weiterer Unterschied gegenüber den Spiegelkameras ist der elektronische Sucher, welcher in Echtzeit zeigt, was das Objektiv gerade sieht. Des Weiteren kommen die Systemkameras mit geräuschlosen Auslösern. Zudem sind spiegellose Kameramodelle normalerweise günstiger als die gängigen Spiegelreflexkameras.
Wer sich für einen Kauf eines aktuellen Modells entscheidet, muss aber trotzdem mit einem vierstelligen Betrag rechnen. Abgesehen vom Nikon-Modell kosten alle aufgeführten Systemkameras über 1000 Franken, wobei das aktuelle Modell von Sony mit 5699 Franken ganz klar am teuersten ist.


Obwohl der Kameramarkt zuletzt immer wieder mit happigen Absatzzahlen zu kämpfen hatte, gehen Systemkameras, zumindest verglichen mit den Spiegereflexmodellen, etwas öfters über den Ladentisch, wie Walter Weber von Fujifilm erklärt: "Der Anteil an spiegellosen Systemkameras am gesamten Markt für Kameras mit Wechselobjektiven ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen." Und Flavio Weber von Panasonic ergänzt: "Im Vergleich zu Reflexkameras ist der Systemkamera-Absatz in Bezug auf den Wert gewachsen."

Smartphones sind keine Konkurrenz

Dass Systemkameras irgendwann von Smartphones, die mit immer besser werdenden Kameras kommen, abgelöst werden, glaubt Walter Weber von Fujifilm nicht: "Smartphones dienen der visuellen Kommunikation, während es bei Systemkameras um die klassische, kreative Fotografie geht. Das sind zwei komplett verschiedene Anwendungsgebiete, die sich nicht konkurrieren. Ich sehe nicht, dass ambitionierte Fotografen, egal ob Amateur oder Profi, je auf ein Smartphone als Hauptkamera zurückgreifen werden, denn die fotografischen Einschränkungen sind einfach zu gross. Dass sich der Massenmarkt von Kompaktkameras tendenziell in Richtung Smartphones abwendet ist eine andere Geschichte."


Aber auch bei den Systemkameras steht die Innovation und die Entwicklung im Vordergrund. Walter Weber von Fujifilm erwartet, dass künftig dank immer schnellerer Prozessoren die Signalverarbeitung und damit auch das gesamte Kamerasystem noch schneller wird. Und auch die elektronischen Suchersysteme, die sich schon heute auf einem hohen ­Niveau bewegen, werden laut Walter Weber stetig weiterentwickelt. "In den nächsten Jahren werden wir zudem die ersten rein elektronischen Verschlusssysteme ­sehen", ist er überzeugt. (asp)


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