Der niederländischen Smartphone-Hersteller Fairphone hat verkündet, konfliktfreies Wolfram (Tungsten) aus Förderstätten in Ruanda in die Liefer- und Produktionskette aufzunehmen. Über den neuen Produktionsplan werde dieses Element ab August 2016 im Vibrationsmechanismus des Fairphone 2 enthalten sein. Fairphone sei damit das erste Unternehmen, das alle vier Mineralien – Zinn, Gold, Tantal und Wolfram – aus konfliktfreien Förderstätten beziehe.
Durch die Förderung dieser sogenannten Konfliktmineralien finanzieren sich oftmals lokale Rebellengruppen, schreibt Fairphone in einer Mitteilung. Hinzu kämen häufig schlechte Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen. "Ein Grossteil der Nutzer weiss noch immer nicht, wie und unter welchen Bedingungen ihre Geräte und Produkte, die sie täglich kaufen, hergestellt wurden", kommentiert Laura Gerritsen, Impact & Development bei
Fairphone. "Es fehlt an Informationen, woher die Materialien stammen und unter welchen Bedingungen diese gefördert wurden. Ein gewöhnliches Smartphone enthält 40 verschiedene Materialien aus den entferntesten Ecken der Welt. Die Probleme in den Liefer- und Produktionsketten heutiger Unterhaltungselektronik beginnen schon beim Bergbau der grundlegenden Mineralien."
Fairphone begann im Jahr 2013 mit der Produktion des ersten Smartphones, das fair hergestellt sein soll. Durch die Zusammenarbeit mit Initiativen wie der Conflict Free Tin Initiative und Solutions for Hope bezieht das Unternehmen Zinn und Tantal von geprüften konfliktfreien Minen in der Region von Süd Kivu und Katanga in der DR Kongo. Seit Anfang 2016 hat
Fairphone zudem "faires" Gold in seine Liefer- und Produktionskette integriert. Mit Wolfram vervollständige Fairphone sein Bestreben, den Ursprung aller vier, durch den Dood-Frank-Act definierten Konfliktmineralien nachvollziehen zu können, heisst es in der Mitteilung.
(aks)