Social Business stellt die Interaktion über die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens ins Zentrum
Quelle: Swiss ICT Magazin

Social Business stellt die Interaktion über die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens ins Zentrum

Von Salome Wagner

Web 2.0 und Social Media verändern die Welt. Der Einsatz von Social Software macht es möglich, Unternehmensbereiche gleichermassen nach innen und aussen zu vernetzen. Salome Wagner

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2013/04

     

Die Referenten am Anlass der swissICT-Fachgruppe «Social Media & Mobile Computing» beim Gastgeber Credit Suisse waren sich einig: Social Business erschliesst unternehmerische Potentiale und Wettbewerbsvorteile, auch wenn sie von Schweizer Unternehmen bis jetzt nur bedingt genutzt werden. «Das Social Web ist in der 4. Generation angekommen», erklärt Christof Meili, der Fachgruppenleiter von Social Media & Mobile Computing und Principal bei ti&m.
Social Business lässt sich klar von von Social Media unterscheiden. Während Social Media sich an externe Dialoggruppen richtet und öffentliche Plattformen nutzt, steht bei Social Business die Interaktion über die gesamte Informations- und Wertschöpfungskette eines Unternehmens im Zentrum.
Der Einsatz von Social Business kann über die Achsen Public zu Private und Offense zu Defense gegliedert und kategorisiert werden. Das damit verbundene Betreiben einer eigenen Plattform (Social Software) ermöglicht auch, die Datenhoheit und -sicherheit zu behalten, was beim Einsatz von öffentlichen Plattformen nicht gegeben ist.

Social Business verlangt internen Wandel
Regulatorische Anforderungen stellen das Bankenwesen auch in diesem Umfeld vor besondere Herausforderungen. Christian Sebregondi, Head Interactive Media Services von Credit Suisse, berichtet über die Veränderungen bei der täglichen Arbeit und den damit verbunden, angestrebten Kulturwechsel. Die aktive Sensibilisierung der Mitarbeitenden im Umgang mit den neuen Medien ist für den erfolgreichen Einsatz intern wie extern Voraussetzung. Dabei ist gemäss einer Studie von Assetinum die Credit Suisse im Einsatz von Social Media im Bankensektor schweizweit führend.*


Von Social Business zu Social CRM
Den Bogen zu Social CRM (SCRM) schlug Prof. Dr. Reinhard Jung vom Institut der Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen. SCRM ist ein ganzheitlicher Ansatz eines kundenzentrierten Unternehmens mit dem Anspruch, für Kunden und das Unternehmen gleichermassen Mehrwert zu generieren. Das entsprechende Strategieframework ist dann in der Umsetzung erfolgreich, wenn es durch spezifisches, kontinuierliches Change Mangement unterstützt wird. Obwohl SCRM für ein Unternehmen über den gesamten Kundenlebenszyklus viel leisten kann, ist die Adaption noch nicht ausgeprägt, wie Untersuchungen zeigen. Eine mehrheitliche oder teilweise Integration von Social Media in CRM Systeme erfolgt nur bei einem Drittel der Unternehmen.

Der Konsens aus Praxis & Lehre
Das Praxisbeispiel des Anbieters «Jive» zeigt den Nutzen durch die verbesserte, interne Kollaboration auf. Alexander Willkomm von Jive Software kann mit konkreten Use Cases die Business Transformation aufzeigen. Social Business bringt also für Unternehmen – so sind sich alle Referenten an diesem Abend einig – entscheidende Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig bedeutet es auch Veränderungen in der Unternehmenskultur und in den Prozessen. Wer zuerst bei diesen internen Veränderungen ansetzt, erleichtert auch den Mitarbeitenden die Anpassung an das neue Arbeitsumfeld.

Salomé Wagner, Social Media und Marketing Consultant, Inhaberin der Agentur Sparkling Stream AG. Mitglied von swissICT und tätig im Leitungsteam von donna informatica, Schweizer Informatikgesellschaft.


* Studie von Assetinum: http://www.assetinum.com/de/social-media-private-banking-schweiz.html


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